Der Verlag Monsenstein und Vannerdat ist in der Selfpublisher-Szene nicht ganz unbekannt, denn er organisiert die „Self-Publishing Area“ der Frankfurter Buchmesse. Anscheinend ist man so zur Erkenntnis gelangt, dass viele Selfpublisher Unterstützung brauchen und auch bereit sind, dafür zu bezahlen. In der Pressemitteilung des Verlags wird die Zielgruppe dieses neuen Geschäftsfelds deutlich benannt: "Gerade ältere oder weniger technikaffine Autoren wünschten sich aber individuelle, auf ihr Buchprojekt zugeschnittene Dienstleistungen." Und Dienstleistungen sind nicht preiswert! Auf der Homepage von colibri-autorenedetion heißt es: "Grundpauschale für jede Veröffentlichung in der colibri Autorenedition: 495,- Euro".
Für diese "Grundpauschale" erhält der Selbstverleger u.a.: Datenprüfung und -analyse, Kurzbegutachtung des Manuskriptes, Berechnung des voraussichtlichen Umfangs bei Abgabe einer Textdatei, Kalkulation eventueller Zusatzkosten bei Sonderwünschen und Abgabe eines unverbindlichen Angebots, Zuteilung einer ISBN, Erstellung eines Autorenvertrages, Festlegung des Autorenhonorars, Zuteilung und Erstellung eines Barcodes, Satz und Layout des Manuskriptes, Druck und Versand einer Korrekturfahne zur Freigabe an den Autor/Auftraggeber, Erstellung des Druckmasters, Titelrecherche bei der Deutschen Nationalbibliothek, Eintrag in das Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB), Listung bei Deutschlands größtem Barsortimenter KNV etc.
Zusätzlich bietet der Verlag zahlreiche weitere Dienstleistungen an: Lektorat (3,25 Euro pro Seite mit 1000 Zeichen), Umschlaggestaltung (ab 250 Euro) etc.
Mit seiner neuen Selfpublishing-Plattform steigt Monsenstein und Vannerdat in den wachsenden Selfpublishing-Markt ein. Die Autoren, die hier publizieren, werden allerdings viele Bücher verkaufen müssen, bis sich die Dienstleistungen des Verlags rentieren. Dieses Angebot richtet sich (wie eingangs bereits aus der Pressemitteilung zitiert) in erster Linie an "ältere oder weniger technikaffine Autoren", also an Selfpublisher, die mit den Tools der etablierten Selfpublisher-Plattformen von Createspace, KDP oder XinXii nicht umgehen können. Dann wird´s halt teuer.
Quelle: Pressemitteilung Monsenstein und Vannerdat vom 13.11.14 und www.colibri-autorenedition.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen