Freitag, 10. Januar 2014

Wie der Schwarzwald erfunden wurde

Noch vor wenigen Jahren assoziierten viele mit dem Begriff Schwarzwald Bollenhut, Kuckucksuhren-Kitsch, betagte Kurgäste und Wanderer in Kniebundhosen. Inzwischen hat sich das Schwarzwaldbild geändert. Die einzigartige Kulturlandschaft hat eine Art Renaissance erlebt und stößt auch bei jüngeren Menschen wieder auf Interesse. Im Jahr 2013 strahlte der SWR die fünfteilige Dokuserie "Schwarzwaldgeschichten" aus.

Silvia Huth hat mit "Wie der Schwarzwald erfunden wurde" ein lesenswertes Begleitbuch zur Dokuserie vorgelegt. Vor dem Hintergrund einer faszinierenden Landschaft erhält man ganz neue Eindrücke. Auf rund 200 Seiten wird über den Alltag im größten deutschen Mittelgebirge berichtet. Der Leser erfährt, wie romantische Dichter und Maler und später Filme wie "Das Schwarzwaldmädel" das Bild des Schwarzwaldes geprägt haben und wie bis heute diese Scheinidylle vermarktet wird. Im historischen Teil wird über den harten Alltag der Schwarzwaldbauern, Glashütten- und Bergarbeiter sowie der Köhler berichtet. Dabei steht nie irgendeine Art von Nostalgie oder Verklärung im Vordergrund, sondern sozialgeschichtliche Fakten. Die Herausbildung und der Niedergang der Uhrenindustrie wird ebenso dargestellt wie die Entstehung und Bedeutung des Tourismus.


Auch das aktuelle Tun und Wirken von Förstern, Unternehmern, Naturschützern und Künstlern wird dargestellt. Kurz gesagt: Tradition und Moderne sind Themen. Zahlreiche Abbildungen illustrieren die Berichte. 

Dieses lesenswerte Buch wirft einen Blick hinter die Schwarzwaldkulisse und bringt Licht in den dunklen Fichtenwald.

Silvia Huth
Wie der Schwarzwald erfunden wurde
Das Buch zur SWR-Doku Schwarzwaldgeschichten
Silberburg-Verlag 2012
207 Seiten
ISBN: 978-3-8425-1193-4
19,90 EURO

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