Montag, 28. Januar 2013

Vom Niger zum Benue: Jetzt auch bei Weltbild und Hugendubel!











Ab sofort gibt es den historischen Roman "Vom Niger zum Benue" bei folgenden Internetbuchhandlungen als eBook zum Download:






Sonntag, 27. Januar 2013

Tristan - ein Interview mit dem Autor Paul Sandmann

Unter dem Titel "Tristan – Schein und Sein in London" hat Bücher und eBooks am 26.1.13 den gelungenen Newcomer-Roman Tristan von Paul Sandmann besprochen. Bücher und eBooks hat beim Autor nachgefragt. Lesen Sie interessante Hintergrundinformationen zum Roman und erhalten Sie Einblick in die Gedankenwelt des Verfassers.

Bücher und eBooks: Paul, Du schreibst schon seit langem. Aber Tristan ist Dein erster Roman und auch Deine erste Veröffentlichung?
Paul Sandmann: Ja, obwohl ich schon als kleines Kind mit dem Geschichtenschreiben angefangen habe, ist „Tristan“ mein erster Roman.




Bücher und eBooks: Wie kamst Du gerade zu diesem Thema: London und Bankenkrise? Hast Du persönliche Beziehungen zu dieser Welt?
Paul Sandmann: Die aktuelle Finanz- und Schuldenkrise ist eine beispiellose Tragödie. Die Elite unserer Gesellschaft, die eigentlich genug zu tun hätte, ihre und unsere Kinder auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, schafft aus Gier in kurzer Zeit eine andere Krise von epochalen Auswirkungen. Wegen dieser Gier – diesem Kurzfristdenken - haben wir plötzlich alle Hände voll zu tun, diese vermeidbare Krise zu bekämpfen und verlieren die heraufziehende, langfristige Bedrohung völlig aus den Augen.
Plötzlich fallen Banken, Länder kommen zu ihrer Rettung. Dann fallen Länder und Staatengemeinschaften kommen zu ihrer Rettung. Wenn in Spanien 53% und in Griechenland 55% der unter 24 Jährigen heute arbeitslos sind wegen der Gier weniger, dann habe ich als Europäer eine ganz direkte Beziehung zu dieser Tragödie. Und dann ist es meine Aufgabe als Autor, Bewusstsein für die Ursachen der Krise zu schaffen.

Bücher und eBooks: Warum hast Du sechs Jahre an diesem Buch geschrieben?
Paul Sandmann: Das Thema Narzissmus beschäftigt mich schon seit sechs Jahren. Der Selbstdarstellungstrieb auf Facebook und Twitter - das sind die harmlosen Symptome. Die Finanzkrise war schließlich der große Knall, der Zeitpunkt, an dem die Auswirkungen des überbordenden westlichen Individualismus deutlich zu Tage getreten sind.

Bücher und eBooks: Hat Deine ganz persönliche Wut über die Maßlosigkeit und die Skrupellosigkeit der Banker am Roman mitgeschrieben?
Paul Sandmann: Banker gab es schon immer. Sie sind sogar wichtig für unser System. Wir müssen uns aber fragen, was sich seit den Zeiten des ehrwürdigen Bankiers geändert hat. Auch früher gab es eine Machtkonzentration in den Händen weniger. Natürlich gab es auch damals skrupellose Bankiers. In der Breite war damals das Wertesystem aber noch ein anderes. Ein Mensch liebte zu dieser Zeit seine Familie, sein Land o.ä. Welche Ideale hat die Mehrheit der Menschen an diesen Schalthebeln heute? Haben sie Familie? Wie viel ist die Gesellschaft - ihre Nation - ihnen heute wert? Ich sage, dass heute leider zwei Faktoren maßgeblich geworden sind: Narzissmus und Materialismus. Man liebt heute nichts mehr - außer sich selbst. Der eigene Erfolg heiligt die Mittel.

Tristan - Paul Sandmann  (gelesen von Leunam Remeark) 
(Quelle: YouTube)

Bücher und eBooks: Keine einzige Person, mit der Ausnahme von Isabella, ist sympathisch dargestellt. Hast Du ein so desillusioniertes Menschenbild? Ist das wirklich der gesamte Zeitgeist oder der einer kleinen Clique der Macht?
Paul Sandmann: Und was ist mit Jeff und Emily? Auch Tom tust Du jetzt aber wirklich Unrecht! Gerade er sträubt sich doch, sucht nach anderen Wegen. Er ist auch der einzige von Tristans Freunden, der sich wirklich verliebt...

Bücher und eBooks: Bei all den globalen Problemen, die Du in Deinem Roman ansprichst, hast Du noch Hoffnung auf eine Wende?
Paul Sandmann: Ich habe Hoffnung, sonst hätte ich dieses Buch nicht geschrieben. Je mehr Menschen „Tristan“ lesen, desto mehr Fragen werden in Gang kommen. Nach Obama sollte uns allen klar sein: Wandel kommt nicht durch eine einzelne Person - wir sind der Wandel. Nicht umsonst geht die Widmung meines Buches an meine Leser!

Bücher und eBooks: Wie viel Paul steckt in Tristan?
Paul Sandmann (lacht): Ich hatte gewusst, dass diese Frage kommt! Ich, Paul Sandmann, bin Tristan, Isabella, Anna, Tom, Jeff, George und alle anderen – und gleichzeitig keiner davon.

Bücher und eBooks: Haben Dich Das Bildnis des Dorian Gray von Wilde und / oder Kapital von Lanchester inspiriert?
Paul Sandmann: Mit Dorian Gray hat Wilde einen der größten Narzissten der Literatur geschaffen. Deshalb gibt es tatsächlich Referenzen zu Dorian Gray im Roman.

Bücher und eBooks: Wenn ja, wo siehst Du den entscheidenden Unterschied zu Deinem Werk?
Paul Sandmann: Der Unterschied ist, dass es Tristan wirklich geben könnte. Außerdem begeht er nicht den Fehler, dass er einen Künstler sein Portrait malen lässt. Tristan erhält seinen Fluch auf eine sehr viel realere Art und Weise..

Bücher und eBooks: Die beiden Frauen, Isabella und Ana, können kaum unterschiedlicher sein. Stehen sie für reale Menschen oder sind sie Prinzipien? Die dunkle und die helle Macht, die um Tristan kämpfen?
Paul Sandmann: Das ist sicherlich eine Interpretation. Isabella ist die eine Liebe, nach der wir uns alle sehnen. Das Geheimnis von Ana ist noch viel offensichtlicher. Aber ich möchte nicht zu viel verraten, um den Lesern nicht die Spannung zu verderben.

Bücher und eBooks: Warum heißt der (Anti)-Held Tristan?
Paul Sandmann: Mit meinem Werk wollte ich den Archetypen des Narziss schaffen. Den Halbgott also, der die einzig wahre Liebe nur bei sich selbst findet. Nach Romeo und Julia ist die größte europäische Liebesgeschichte „Tristan und Isolde.“ Wenn ich Isolde aus dem Titel herausstreiche, bleibt nur eins: Die Eigenliebe.

Bücher und eBooks: Narzisstischer Entwicklungsroman, philosophischer Liebes- oder auch Beziehungsroman sowie Gesellschaftsroman mit politischem Anspruch in einem. Das ist der Roman für mich als Leser. Wie ordnest Du ihn ein?
Paul Sandmann: Ich glaube, damit hast Du es ziemlich gut getroffen. Wenn man als Autor diese Aneinanderreihung sieht, liest man eigentlich nur eins: Scheitern. Gott sei dank scheint gerade das nicht eingetreten zu sein.

Bücher und eBooks: Gibt es bereits ein neues Projekt?
Paul Sandmann: Nein, und das wird es auch auf absehbare Zeit nicht. Mit der Fertigstellung von „Tristan“ ist eine unglaubliche Erleichterung einhergegangen. Der künstlerische Schaffensprozess hat immer etwas Selbstzerstörerisches. Nun fühle ich mich erst einmal leer und glücklich. Wenn sich das ändert, werde ich wieder beginnen Notizen zu schreiben. Und dann wird auch möglicherweise irgendwann das Motiv für einen neuen Roman entstehen.

Bücher und eBooks: Und noch eine Frage zum Schluss ... Du selbst schreibst über Dich: „Paul Sandmann ist Dauer-Reisender, Träumer, Liebhaber klassischer Musik und der bildenden Künste. Er schreibt seitdem er zwölf Jahre alt ist und liest seiner Freundin seit wenigen Monaten seine Geschichten vor. An dem vorliegenden Roman hat er sechs Jahre gearbeitet. Paul Sandmann ist gefühlte dreiunddreißig Jahre alt.“ Willst Du konkreter werden? Beruf, Alter, wo lebst Du?
Paul Sandmann: Ich möchte nur ungern von „Tristan“ ablenken. Der Roman - die Idee - ist alles was zählt und braucht allen Raum, den sie kriegen kann. Paul Sandmann spielt eigentlich gar keine Rolle. Ich wurde geboren, um „Tristan“ zu schreiben.

Bücher und eBooks: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit Deinem Roman!

Paul Sandmann auf Twitter folgen ...

Samstag, 26. Januar 2013

Tristan – Schein und Sein in London

„Lustvoll geschwungene Bögen, von seidener Haut bespannt …“ – der Roman Tristan von Paul Sandmann beginnt manieristisch. Auch verwirrt die Erzählperspektive. Aber schon nach wenigen Seiten ändert sich die Sprache. Ein klarer und anschaulich beschreibender Erzählstil sowie nachvollziehbare Bilder treten die Vorherrschaft an. Nun wird auch klar, dass es sich eingangs um die intimsten Gedankengänge der Hauptfigur handelte und in der Folge ein auktorialer Erzähler dem Leser berichtet. Wenn die Hauptfigur über das Leben und die Liebe sinniert, wird die Sprache wieder manieristisch. D.h. der Autor setzt bewusst dieses Stilmittel ein, um die Innenperspektive der Hauptfigur kenntlich zu machen.



Der allwissende Erzähler wechselt gelegentlich die Perspektive und schildert Handlungen und Eindrücke aus der Sicht der Nebenfiguren, so dass wir auch die Wirkung des (Anti-)Helden auf andere Menschen kennenlernen. Und das ist auch schon das Hauptmotiv: Der Leser lernt Tristan kennen, in allen Lebenslagen, in allen sozialen Beziehungen.

Tristan ist ein gut aussehender Investmentbanker, der das Dolce Vita im zeitgenössischen London zelebriert. Er streift durch Clubs und Bars, nimmt Frauen mit in sein steril wirkendes Yuppie-Loft, und achtet dabei stets darauf, dass daraus nie eine dauerhafte Bindung wird. Doch dann treten zwei Frauen in sein Leben, und es ändert sich grundlegend.

Was ist das für ein Mensch, der mit Kollegen ausgeht, die er nicht mag? Ein Mann, dem das „oberflächliche Gerede über Frauen, Geld und Macht“ (S.30) unerträglich ist, der aber genau in dieser Welt des schönen Scheins unterwegs und auch zuhause ist? So zieht er beispielsweise mit seinem Freund Markus um die Häuser, und sie treffen sich mit magersüchtigen Models, obwohl Tristan weiblichere Formen bevorzugt. Aber da es das zeitgemäße Schönheitsideal ist, entscheidet er sich, „wohl oder übel mit dem [zu] arbeiten, was gerade en vogue war. Und, so leid es ihm tat, in diesem Jahrzehnt liebte die Welt Gesichter der Einsamkeit und des Hungers.“ (S.26)

Tristan hat die Einsicht, dass „Glück weder Geld noch Macht ist“ (S.78), begleitet aber unangenehme Kunden in Table-Dance-Bars, um gute Geschäfte abschließen zu können. Gleichzeitig träumt der Frauenverschleißer und Narzisst Tristan von der romantischen, ja ritterlichen Liebe. Die Hauptfigur erscheint zuweilen reflektiert, dann wieder dem Mainstream verhaftet und oberflächlich. Er ist ein Musterbeispiel innerer Zerrissenheit. Warum ist Tristan Investmentbanker geworden? „Er hatte geglaubt, dass er diese Macht für das gute nutzbar machen konnte.“ (S.185) Wenige Seiten später begegnet der gleiche Mensch einem früheren Freund, der sein Dasein als Penner fristet … und schlägt und beschimpft angewidert den „Verlierer“.

Als er Isabella Eco kennenlernt, stellt der Leser erstaunt fest, dass Tristan doch nicht der bindungsunfähige Frauenheld ist. Langsam, ganz behutsam nähert er sich der wunderschönen Isabella. Er verabredet sich mit ihr, unterhält sich mit ihr und genießt gemeinsame Abende in der Oper. Im Gegensatz zu seinen bisherigen Beziehungen zu Frauen achtet er sie als Mensch und schätzt ihren Intellekt. Sie leben wochenlang zusammen, ohne miteinander zu schlafen. Als ihm Isabella ihr ganz persönliches Geheimnis offenbart, verstößt er sie abrupt. Bald tröstet er sich jedoch mit Ana, einer äußerst charmanten und sinnlichen Frau; in der Schönheit Isabella ebenbürtig, im Charakter und der Lebensauffassung das Gegenteil. Unter ihrer Führung wird der selbstverliebte und nur noch äußerlich schöne Tristan zum skrupellosen Finanzhai und zum Partykönig von London. Inzwischen hat er mit anderen Menschen so viel Mitgefühl wie eine Marmorstatue. Tristan, ein moderner Dorian Gray?

Die Darstellung von Tristans Person, besonders seine innere Zerrissenheit, und die Schilderung seiner Beziehungen sind spannend und sehr gelungen. Auch die Nebenfiguren sind sehr lebendig und interessant. Geht es um Tristans Alltag in der Bank, vervollständigt dies das Gesamtbild. Wird es aber "fundamentalistisch", d.h. werden Themen wie Bankenmacht, Globalisierung, Immobilienblase und -krise, Entwicklungspolitik, Klimaveränderungen etc. im Prinzipiellen von den handelnden Personen diskutiert, dann stockt der Erzählfluss. Auch die kurzen Episoden, in denen geschildert wird, wie ein us-amerikanischer Arbeiter, der sich ein Haus auf Kredit kauft , samt seiner Familie verelendet, stört m.E. die ansonsten gut lesbare und kohärente Geschichte. Es gelingt dem Autor an einigen wenigen Stellen nicht vollständig, den narzisstischen Entwicklungs-, den philosophischen Liebes- oder auch Beziehungs- sowie den Gesellschaftsroman mit politischem Anspruch im Gleichgewicht und Zusammenhang zu halten. Alles in allem ist Tristan ein bemerkenswerter Roman eines begabten Indieautors. Rund 240 Seiten, die ich in zwei Tagen gelesen habe!

(Lesen Sie am 27.1.13 das Interview, welches Bücher und eBooks mit Paul Sandmann, dem Autor des Tristan, geführt hat.)

Paul Sandmann
Tristan - Eine Chronik über den Zeitgeist des 21. Jahrhunderts
Kindle Edition Dezember 2012
ca. 242 Seiten
2,99 EURO

Vielen Dank an Paul Sandmann für die Überlassung eines Rezensionsexemplars!


Freitag, 25. Januar 2013

WIR WOLLEN WAS IHR HABT …

… dieser eine Satz zieht sich als Klammer für zahlreiche Sonderhandlungen durch John Lanchesters 600 –seitigen Roman „Kapital“. Der Ort, an dem sich alles abspielt, ist die Pepys Road. Einst war dieses Viertel  ein Mittelschichtwohngebiet. Angesichts der unaufhaltsam steigenden Immobilienpreise wandelt sich die Straße und deren Bewohner. Jeder, der dort ein Haus besitzt, wird reicher und reicher.


Die Bewohner der Straße können unterschiedlicher gar nicht sein, und Lanchester erzählt deren Geschichten gekonnt und spannend:

Da gibt es Roger Yount, einen Investmentbanker, seine verschwenderische und verwöhnte Frau Arabella und ihre beiden Kinder. Es geht um Bonuszahlungen, aufwendigen Lebensstil und eine lieblose Ehe. Das  ungarische Kindermädchen der Younts, Matya, wird bald das Ziel der Begierde des Hausherrn. Der Leser lernt auch den polnischen Handwerker Zbigniew kennen. Dabei sind auch Matya und Zbigniew keine Nebenfiguren, sondern - wie alle Personen - Hauptakteure mit einem eigenen Schicksal.

Die Witwe Petunia Howe ist die älteste Bewohnerin der Pepys Road. Als sie an einem Gehirntumor erkrankt, wird sie von ihrer Tochter Mary gepflegt. Auch ihren Enkel, der unter dem Pseudonym Smitty als Aktionskünstler Erfolg hat, lernt der Leser kennen.

Ahmed Kamal betreibt einen kleinen Laden in der Pepys Road. Seine Brüder Shadid und Usman unterstützen ihn. Überzeugend stellt Lanchester anhand dieser Personen die Probleme der modernen, multikulturellen Gesellschaft dar. Mit den Augen von Migranten betrachtet erscheinen einige Grundstrukturen der westlichen Zivilisation durchaus fragwürdig.

Mickey Lipton-Miller, Manager eines Fußballclubs der Premier League, vermietet sein Haus in der Pepsy Road an Spieler seines Vereins. Freddy Kamo, ein senegalesisches Fußballwunder, wohnt in Lipton-Millers Haus. Der Leser wird Zeuge eines rasanten Aufstiegs und eines noch schnelleren Niedergangs.

In der Pepys Road verteilt die Politesse Quentina Strafzettel. Sie stammt aus Simbabwe und arbeitet als geduldete Asylbewerberin illegal unter falschem Namen.

Mit diesem Personal entwirft Lanchester ein tiefgründiges Gesellschaftsbild. Alle Figuren werden in ihren Motivationen ausführlich geschildert. Alle Figuren erleben ihre eigene, ganz besondere Geschichte. Der Roman hat mich sehr an Robert Altmans grandioses Filmkunstwerk „Short Cuts“ erinnert. Zahlreiche Episoden, die parallel ablaufen, Protagonisten, die einander flüchtig oder aber auch sehr intensiv begegnen, schicksalhafte Begegnungen ... Lanchester gelingt dabei ein einzigartiges Kunststück: Die Menschen und ihre Gefühle sind  lebendig und "fühlen sich echt an", die zahlreichen Handlungsstränge bleiben überschaubar und jede einzelne Geschichte für sich genommen ist spannend.

WIR WOLLEN WAS IHR HABT, das ist, wie gesagt die Klammer. Dieser Satz steht auf Postkarten, die jeder einzelne Bewohner der Pepsy Road erhält. Nach diesem harmlosen Anfang folgen Video-DVDs, tote Vögel und Sachbeschädigungen. Die Polizei ermittelt in dem Fall.

Der Roman spielt in den Jahren 2007 bis 2008 und endet mit der Börsenkrise. Dabei geht es auch um ökonomische und politische Inhalte, im Vordergrund stehen allerdings die Protagonisten und deren Schicksale.

Ein äußerst lesenswerter, flüssig geschriebener Episodenroman.

Lanchester, John
Kapital
682 Seiten - gebundene Ausgabe
Klett-Cotta, Stuttgart 2012
ISBN-10: 3608939857
ISBN-13: 978-3608939859
24,95 EURO

Montag, 21. Januar 2013

Sinkende Preise bei eBook-Readern

Die Preisentwicklung für eBook-Reader zeigt einen Abwärtstrend. Sind die Kosten für die Geräte vor Beginn der Weihnachtstage im Durchschnitt um über fünf Prozent gestiegen, sinken die Preise derzeit um 1,5 Prozent im Schnitt. guenstiger.de erwartet im Verlauf der kommenden Wochen einen stärkeren Preisverfall. Doch bereits heute können Kaufinteressierte gute Schnäppchen machen. Die folgende Auflistung zeigt einige Modelle, die in den letzten Tagen besonders stark im Preis gesunken sind.

Ein eBook-Reader für den kleinen Geldbeutel ist der TrekStor eBook Player 7, der aktuell für rund 46 Euro angeboten wird. Er stellt die digitalen Bücher auf einem sieben Zoll großen Bildschirm dar, der mit 800 x 480 Pixeln auflöst. Zwei Gigabyte interne Kapazität stehen für die Speicherung zur Verfügung. Das Gewicht des 233 x 14 x 206,5 Millimeter Gerätes liegt bei 373 Gramm. Anfang des Jahres lag der Preis noch bei rund 70 Euro – innerhalb von zwei Wochen sank er demnach um 34 Prozent.

Der Archos 90 eReader hat ein neun Zoll großes Display, das mit 800 x 480 Pixeln auflöst. Buchdateien können auf dem vier Gigabyte großen internen Speicher abgelegt werden. Neben einem Speicherkartenslot steht auch ein USB 2.0-Anschluss bereit. 430 Gramm wiegt das Lesegerät. Kostete der Archos 90 eReader vor Weihnachten noch rund 82 Euro, ist er nun für rund 70 Euro erhältlich und damit 12 Euro günstiger.

Im lokalen Handel wird derzeit der Kobo Touch für günstige 80 Euro angeboten. Weihnachten lag der Preis noch bei 88 Euro – somit können nun zehn Prozent gespart werden. Die Festplattenkapazität beträgt zwei Gigabyte und das Gewicht liegt bei leichten 185 Gramm. Der Touchscreen des Readers misst sechs Zoll und löst mit 800 x 600 Bildpunkten auf.

Neun Zoll Lesevergnügen bietet der Odys Leon, der mit 800 x 480 Pixeln auflöst. Zudem ist der Bildschirm LED-hintergrundbeleuchtet. Auf vier Gigabyte Speicherplatz im Inneren können digitale Bücher gesammelt werden. Micro-SD-Slot und mini-USB-Port sind mit an Bord. Insgesamt hält der Akku bei voller Ladung acht Stunden. Bei 160 x 232 x 10 Millimetern wiegt das Gerät 350 Gramm. Aktuell liegt der Preis bei 68 Euro und damit neun Prozent niedriger als noch zu Heiligabend, denn da waren es noch 75 Euro.

Links zu den vorgestellten eBook-Readern:
TrekStor eBook Player 7 
Archos 90 eReader 
Kobo Touch 
Odys Leon

Zur Methodik: guenstiger.de ermittelte den Preisverlauf von knapp 70 eBook-Readern im Zeitraum vom 1. Oktober 2012 bis zum 17. Januar 2013. Dabei wurden die Entwicklung knapp vor Weihnachten 2012 und der Preisverfall danach genauer untersucht.

Pressemitteilung von guenstiger.de per eMail, Hamburg, 21.1.2013

Freitag, 18. Januar 2013

Macht, Sex und Gewalt: Die heimliche Päpstin von Frederik Berger

Der Titel „Die heimliche Päpstin“ suggeriert, dass es in dieser Geschichte ausschließlich um Marozia, die  Mutter von Papst Giovanni und die heimliche Regentin Roms, geht. Das stimmt so nicht. Aglaia, eine gebildete Sklavin aus einer vornehmen, byzantinischen Kaufmannsfamilie, schildert nicht nur Marozias Schicksal, sondern auch das von deren Mutter Theodora und nicht zuletzt ihr eigenes.

Die Handlung beginnt mit dem Ende. Marozia wird von ihrem eigen Sohn eingekerkert. Auch ihre anderen Kinder hassen sie, weil sie sie in ein Leben gezwungen hat, das sie nicht wollten. Der Erstgeborene musste Papst werden, die Tochter Nonne.

Aglaia, ihre Dienerin, folgt ihr in den Kerker. Dort beginnt sie, die Geschichte der Familie von Marozia aufzuschreiben. Sie war die Amme Marozias und liebt sie trotz derer negativer Entwicklung immer noch wie eine eigene Tochter. Emotional-freundschaftlich ist sie auch Theodora verbunden. Dabei übersieht sie auch nicht die dunklen Seiten der beiden Frauen: Machtgier, Sucht nach Reichtum, Skrupellosigkeit bei der Umsetzung ihrer Pläne.

Das Springen zwischen den beiden Zeitebenen - Gegenwart im Kerker und chronologisches Berichten der Ereignisse der letzten vierzig Jahre - erlaubt es dem Autor, Handlungen aus verschiedenen Perspektiven darzustellen. Auch ist es möglich, dass die Protagonisten ihre ganz individuelle Motivation offenlegen. Das Gesamtbild ist so gut konstruiert, dass die Zeitsprünge vom Leser ohne Probleme nachvollzogen werden können.

Der Roman spielt im 10. Jahrhundert in Rom: Rom ist zu dieser Zeit eine heruntergekommene Ruinenstadt. Die Päpste kommen und gehen, viele von ihnen sterben nicht eines natürlichen Todes. Machtgierige Familienclans kämpfen um die Vormacht in Rom. Islamische Invasoren verwüsten das römische Umland und bedrohen auch die Stadt selbst.

Aglaia, die Sklavin, wird vom Diakon Sergius, der später Papst wird, geschwängert. Theodora, als Frau des Theophylactus einer der mächtigsten Familien Roms zugehörig, rettet ihr und ihrem Sohn Alexander das Leben. Auch betreut sie Aglaia mit der Erziehung Marozias. Aglaia, dazu in der Lage durch ihre Abkunft aus einer byzantinischen Kaufmannsfamilie, berät die Familie in allen wirtschaftlichen Fragen und gehört so bald zum engsten Kreis der Vertrauten.

Im Kampf um Geld und Macht schreckt Theodoras auch nicht davor zurück, ihre eigene Tochter für ihre Zwecke zu missbrauchen. Marozia und ihre Mutter werden zu gnadenlosen Gegenspielerinnen. 

Der Autor Fritz H. Gesing (Frederik Berger ist ein vom Lektor empfohlenes Pseudonym) wurde 1945 geboren und ist promovierter Germanist. Seit 1985 ist er verstärkt publizistisch tätig, u.a. für die SZ, DIE ZEIT und DIE WOCHE. Den ersten Historischen Roman veröffentlichte er 1999. 

Und, ist die erzählte Geschichte auch wahr?

Der Autor erläutert zum historischen Hintergrund seiner Romane: „Abgesehen davon, dass ich die Schauplätze meiner Romane aufsuche und meist gut kenne, bin ich, was die europäische Geschichte angeht, einigermaßen bewandert. Ohne ein solches Grundwissen sollte man keine historischen Romane schreiben. Und dann muss ich natürlich für jeden Roman intensiv Fachliteratur, Biographien und Quellensammlungen lesen.“

An anderer Stelle sagt Frederik Berger zum Thema historische Wahrheit und Fiktion in seinen Romanen: „Die Vermischung von Fakten und Fiktionen ist ein grundlegendes Merkmal des historischen Romans. Ich versuche, so nah wie möglich an der überlieferten Geschichte zu bleiben, ohne die Anforderungen eines fesselnden Romans zu vernachlässigen. Dabei sollte sie nicht nur mehr oder weniger exotische Kulisse sein, vor der ein beliebiges Geschehen abläuft, sondern Mitspieler, zumindest ein Raum, auf den sich unsere Neugier richtet, die Fremde, die uns erstaunt und fasziniert.“

Frederik Berger bietet dem Leser ein aufregendes Bild des 10. Jahrhunderts. Diese ferne Vergangenheit erscheint lebendig. Mord, Intrigen, Krieg, sinnliche Leidenschaft … alles, was eine Geschichte spannend macht, wird aufgeboten. Eine gut lesbare und unterhaltsame Lektüre! 



Berger, Frederik
Die heimliche Päpstin
441 Seiten
Aufbau Taschenbuch 2008
ISBN-10: 3746624126
ISBN-13: 978-3746624129
6,50 EURO

Mittwoch, 16. Januar 2013

autoren@Leipzig Award - Buchpreis für Selfpublisher

Der autoren@Leipzig Award wird von neobooks, der Leipziger Buchmesse und den Partnern des autoren@Leipzig Awards an Selfpublishing-Autoren vergeben, und zwar im Rahmen der Leipziger Buchmesse vom 14.03.-17.03. 2013.

Bewertungskriterien der Jury sind u.a.:
  • Covergestaltung
  • Produktgesamteindruck (Preis, Aussehen, Originalität und Kreativität)
  • Marketing- und Vertriebsmaßnahmen
  • Inhaltliche Qualität (Orthographie, Grammatik etc.)

Jeder, der über 18 Jahre alt ist und dessen Werk aus den Bereichen Belletristik (Fiction) oder Sachbuch (Non-Fiction) im Selfpublishing erschienen und im Wettbewerbszeitraum vom 15.01. bis 17.03. online verfügbar ist, darf teilnehmen. Geld- und Sachpreise winken.

Montag, 14. Januar 2013

Michael Cronan

Michael Cronan, Grafikdesigner und Marketingexperte aus San Francisco, starb am 1.1.13 im Alter von 61 Jahren. 

Als Amazon im Jahr 2007 die Einführung seines ersten eBook-Readers vorbereitete, wandte man sich an den renommierten Fachmann für Branding und Marketing, und Michael Cronan gab dem Kindle seinen Namen.

Das englische Wort kindle bedeutet entzünden, entfachen. Auf der Internetseite von Cronan wird die Namensgebung mit einem Zitat von Victor Hugo erklärt: " ... lesen ist wie ein Feuer entfachen ...".

Quelle: New York Times und Cronan

Freitag, 11. Januar 2013

Kein Mann, aber unterhaltsam und lesbar ...

"Hier ist er: Heinrich Manns Roman DER UNTERTAN ganz anders, neu erzählt für unsere Zeit. Mit großem menschlichem Gespür erzählt Joachim Zelter, was längst überfällig war: die Entwicklungsgeschichte des modernen Untertanen in der Welt von heute, erzählt von der frühen Schulzeit bis zum Erwachsenenalter, von den Siebzigerjahren bis in die Jetztzeit", heißt es im Verlagsprospekt.
Und da Heinrich Manns "Untertan", der große Abrechnungsroman mit dem wilhelminischen Reich, zu meinen Lieblingsbüchern gehört, habe ich Joachim Zelters "Untertan" gelesen. Aber Friederich Ostertag ist kein Diederich Heßling und Joachim Zelter kein Heinrich Mann. Hätte ich den Werbetexten des Verlags geglaubt, wäre ich enttäuscht worden. So wurde es dann doch eine angenehme, unterhaltsame Lektüre.


Friedrich Ostertag ist kein sehr begabtes Kind. Und der Vater fordert mehr als der Sohn zu leisten vermag. Als alle Nachhilfebemühungen scheitern, wird Friedrich auf ein Internat geschickt. Dort sind sehr viele Söhne reicher Eltern, die aus Faulheit oder mangels Intellekt bildungsresistent sind. Mit Geld und Einfluss schafft es auf diesem Internat aber auch der größte Schwachkopf bis zum Abitur. Friedrich Ostertag, der Sohn eines einfachen Spielwarenladenbesitzers, wird von seinen Mitschülern übel behandelt. Statt sich zu wehren, passt er sich an und verleugnet sich selbst, idem er sich dem Druck beugt und für seine Peiniger allerlei Dienste verrichtet.

Nach dem Abitur schreibt er sich an der Konstanzer Universität im Fach Soziologie ein. Dort wird er der Assistent des reichen Herrn von Conti und verfasst sogar dessen Doktorarbeit. Von Conti bringt es, völlig inhaltsleer und ohne eigene Leistung, allein kraft des "schönen Scheins" zu allerhöchstem Ansehen in Staat und Gesellschaft. In einer knappen, akzentuierten und gut lesbaren Sprache liefert Joachim Zelter eine gelungene Satire auf den den feinen Herrn von und zu Guttenberg und dessen Aufstieg und Fall ab.

Wo ist aber nun die Anknüpfung an Heinrich Manns Meisterwerk? Joachim Zelter führte in einem Interview aus, dass beide Romane auf einer grundlegenden Gesellschaftsanalyse basierten: 
"Heinrich Manns Roman ist eine Studie des Autoritarismus und Militarismus im deutschen Kaiserreich. [...] In meinem Roman ist die Ökonomie oberstes gesellschaftliches Bewegungsprinzip. Wo im Kaiserreich eine Gesellschaft noch umfassend militarisiert wurde, da wird sie heute zunehmend ökonomisiert. Fast alle Fragen und Diskurse entfalten sich heute als ökonomische Diskurse. Seit den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wandelt sich die Gesellschaft immer mehr von einer postmaterialistischen Gesellschaft (Ronald Inglehart) wieder in eine materialistische Gesellschaft. [...] Selbst die Bildung (einst das genaue Gegenteil von jeder Ökonomie) wird jetzt zu einer Ware." (Quelle tv-orange: "Der Untertan im neoliberalem Zeitalter", 17. September 2012)
Die Ökonomisierung allen individuellen, gesellschaftlichen und staatlichen Handelns mag eine zutreffende Beobachtung sein. Die literarische Umsetzung dieser Einsicht bleibt allerdings durch die Schul-, Universitäts- und Politiksatire und den eher weniger überzeugend gezeichneten Charakter des Protagonisten deutlich hinter dem literarischen Vorbild zurück.


Joachim Zelter
untertan
211 Seiten
Klöpfer und Meyer 2012
ISBN-10: 3863510356
ISBN-13: 978-3863510350
19,50 EURO

Donnerstag, 10. Januar 2013

Umsätze mit eBooks steigen!

Nicht nur bei Amazon blickt auf ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft und ein gutes eBook-Geschäft 2012 zurück (Bücher und eBooks hat darüber berichtet), auch Pan Macmillan, Simon und Schuster, Random House, Hachette, und Bloomsbury haben gute eBook-Verkäufe zu Weihnachten und im gesamten Jahr 2012 gemeldet.

Random House beispielsweise hat in der Weihnachtswoche weltweit 420.000 eBooks abgesetzt, das sind 13% mehr als im Vorjahr. Auch die anderen Verlage verzeichneten große Zuwächse, insbesondere im Bereich der Kinderliteratur.

Quelle: The Bookseller

Mittwoch, 9. Januar 2013

Der Nachbar - Satire vom feinsten bei BookRix

"Satire nennt man eine Dichtung, in der durch Spott, Übertreibung oder Ironie bestimmte Personen, Anschauungen, Geschehnisse oder gesellschaftliche Zustände kritisiert oder lächerlich gemacht werden sollen", soweit die Definition von Bücher-Wiki.

Hier klicken und lesen ...
Wer eine gelungene praktische Umsetzung lesen will, und zwar auf Alltagsebene, dem empfehle ich: June F. Duncan "Der Nachbar".

Humorvoll beschreibt die Autorin, wie sich Frau Weissalles in das Leben der Ich-Erzählerin einmischt und ihr skurrile Lebenstipps gibt. Zwölf gut lesbare und äußerst witzige Seiten, gratis bei BookRix.



Kurt Tucholsky 1929 ... immer noch aktuell, oder?!

"Schnipsel
Wegen ungünstiger Witterung fand die deutsche Revolution in der Musik statt. Deutschland ist eine anatomische Merkwürdigkeit. Es schreibt mit der Linken und tut mit der Rechten.
[...]
Es ist ein Unglück, daß die SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands heißt. Hieße sie seit dem August 1914 Reformistische Partei oder Partei des kleinern Übels oder Hier können Familien Kaffee kochen oder so etwas –: vielen Arbeitern hätte der neue Name die Augen geöffnet, und sie wären dahingegangen, wohin sie gehören: zu einer Arbeiterpartei. So aber macht der Laden seine schlechten Geschäfte unter einem ehemals guten Namen. 
Wie rasch altern doch die Leute in der SPD –! Wenn sie dreißig sind, sind sie vierzig; wenn sie vierzig sind, sind sie fünfzig, und im Handumdrehn ist der Realpolitiker fertig."
Kurt Tucholsky (9.1.1890 - 21.12.1935), Essay 1929 (Quelle: Projekt Gutenberg)

Lieber Kurt Tucholsky, vielen Dank für dieses Kurz-Essay mit profunden Einsichten. Ach ja, und herzlichen Glückwunsch zum heutigen Geburtstag!

Dienstag, 8. Januar 2013

Jetzt erschienen! Tristan. Eine Chronik über den Zeitgeist des 21. Jahrhunderts von Paul Sandmann



Tauche ein in die Finanzmetropole Europas – London – kurz vor Ausbruch der Finanzkrise und lerne Tristan kennen: Investmentbanker und gefeierter Dandy der Stadt. Jung, erfolgreich und wunderschön erhebt sich mit Tristan einer der größten Verführer unserer Zeit und bricht auf, König der City zu werden.

Tristan - Paul Sandmann 
(gelesen von Leunam Remeark) 
(Quelle: YouTube)


Paul Sandmann ist Dauer-Reisender, Träumer, Liebhaber klassischer Musik und der bildenden Künste. Er schreibt seitdem er zwölf Jahre alt ist und liest seiner Freundin seit wenigen Monaten seine Geschichten vor. An dem vorliegenden Roman hat er sechs Jahre gearbeitet.

Folge Paul Sandmann auf Twitter ...

Quelle: Pressemitteilung P.Sandmann

Sandmann, Paul
Tristan - Eine Chronik über den Zeitgeist des 21. Jahrhunderts
Kindle Edition 2013
ISBN: 9783844243925
€ 2,99

Montag, 7. Januar 2013

Rausgekickt: Weiße Sterne von Vera Nentwich

Ein einfaches und bequemes Leben, das ist das Ziel von Daniel. Seinen Job machen, am Abend auf die Couch legen und Star Trek schauen und gelegentlich mit dem besten Kumpel abhängen, mehr braucht er nicht. Doch das Schicksal hat einen anderen Plan.



Jeder kennt diese kleinen Ereignisse, die das Leben ändern können. Winke des Schicksals. Den Mann der Träume, den man zufällig im Supermarkt anrempelt. Oder die Frau für's Leben, die einem den Kaffee serviert. Wer hat es nicht schon erlebt, dass er viel zu spät dran ist und eilig über die Landstraße rast und von einem plötzlich vor einem einbiegenden Traktor ausgebremst wird. Das Zeichen, inne zu halten.

Für diese Winke sind die Schicksalsboten zuständig, die unerkannt unter uns weilen. Doch ihr Job ist schwer. Die Menschen erkennen diese Zeichen nicht mehr. Da wird der Mann im Supermarkt eher angeschnauzt, die Frau, die den Kaffee serviert, vollends ignoriert und der Traktor mit waghalsigen Manövern doch überholt.

Ist es da ein Wunder, dass die Schicksalsboten frustriert sind? Dieser Frust muss raus und so ist es fast menschlich, dass sie sich ein Opfer suchen, um alles los zu werden. Daniel Wetter, 35, ein lethargischer Mann, den es nur interessiert, rechtzeitig auf seine Couch zu kommen und sich eine Star Trek Folge anzusehen. Den kann man doch einfach mal kräftig aus dem Leben kicken. Nur so aus Spaß.

Quelle: Pressemitteilung V.Nentwich

Nentwich, Vera
Rausgekickt: Weiße Sterne: Das Schicksal will auch mal Spaß haben. 
Kindle Edition eobooks Self-Publishing 2012
ca. 90 Seiten
EURO 2,99

Samstag, 5. Januar 2013

Arno Strobel: Der Sarg - jetzt gewinnen!

Am 17.Januar 2013 erscheint der neue Thriller "Der Sarg" von Arno Strobel im Fischer Taschenbuchverlag.
"Köln wird durch eine Reihe fürchterlicher Verbrechen erschüttert. Jemand entführt mehrere Frauen und begräbt sie bei lebendigem Leib. Der Täter spielt der Polizei Hinweise zu, doch wenn ein Grab gefunden wird, ist die Frau darin bereits tot. Erstickt. Zur gleichen Zeit hat eine junge Frau einen immer wiederkehrenden Traum. Sie wacht in einem Sarg auf, sie ist gefangen, hilflos, panisch. Sie kämpft, will sich befreien und liegt irgendwann einfach wieder in ihrem Bett. Als sei nichts geschehen. Doch da sind Blutergüsse und Kratzspuren an ihren Händen, Armen und Beinen …"


Zur Premiere bietet der Autor auf seiner Homepage ein Gewinnspiel an (Einsendeschluss ist der 16.1.13). Der erste Preis ist ein "Meet-and-read", d.h. eine Wohnzimmerlesung beim Gewinner zuhause. Außerdem gibt es Buch- und Hörbuchpakete zu gewinnen.

Auch auf dem Blog "Die Rezensentin" gibt es noch bis 13.1.13 23 Uhr das Buch zu gewinnen. Hier geht es zum "Todsicheren Gewinnspiel".




Süßer die Kassen nie klingeln als in der Weihnachtszeit

Amazon meldet das umsatzstärkste Weihnachtsgeschäft aller Zeiten.

Alleine am 26.11.12 haben die Amazon-Kunden weltweit 26,5 Millionen Produkte gekauft. Das entspricht 306 Bestellungen pro Sekunde. 

Der Kindle Fire HD war laut Amazon das meistgekaufte Produkt im Weihnachtsgeschäft. Und 23 Kindle Selfpublishing Autoren haben in 2012 jeweils mehr als 250.000 eBooks verkauft. Die Topseller Kindle eBooks waren im Weihnachtsgeschäft "The Racketeer” von John Grisham, “Gone Girl: A Novel” von Gillian Flynn und “The Edge of Never” von J.A. Redmerski.

Das waren frohe Weihnachten für Amazon!!!

Freitag, 4. Januar 2013

Die totale Langeweile und Dekadenz: Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald

Die Geschichte des „Großen Gatsby“ wird aus der Perspektive von Nick Carraway erzählt. Nach dem Ersten Weltkrieg wird er Börsenmakler und zieht 1922 in ein kleines Haus in West Egg auf Long Island. Ganz in der Nähe leben seine Cousine Daisy Buchanan und deren Mann Tom.

In Nicks Nachbarschaft gibt es die riesige Villa von Gatsby, in der ständig üppige Partys gefeiert werden. Um den Reichtum Gatsbys ranken sich zahlreiche Gerüchte: Er soll das Vermögen als Alkoholschmuggler, Cousin von Wilhelm II., deutscher Spion oder gar Mörder erworben haben.

Eines Tages wird Nick zu einer der Party eingeladen und Gatsby erzählt ihm, dass er in Oxford studierte, dann als Dandy in allen europäischen Metropolen lebte, schließlich als ein mit zahlreichen Orden ausgezeichneter Offizier im Ersten Weltkrieg diente und nach dem Tod seiner gesamten Verwandtschaft ein immenses Vermögen erbte. Aber auch das ist lediglich eine Legende. In Wirklichkeit hatte Gatsby, eigentlich Gatz und aus ärmlichen Verhältnissen stammend, einst einem Multimillionär aus einer Gefahrensituation geholfen und wurde von diesem aus Dankbarkeit als Privatsekretär eingestellt. Gatsby wurde zwar zum Alleinerbe eingesetzt. Anwälte verhinderten allerdings, dass er auch nur einen Dollar erhielt. Der Leser erfährt andeutungsweise, gegen Ende des Buches, dass Gatsby durch Wettbetrug und Alkoholherstellung (es war die Ära der Prohibition) zu seinem Reichtum gekommen ist.

Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass Gatsby planvoll die Gesellschaft von Nick gesucht hatte. Denn 1917 hatte er sich, damals noch mittellos, in die sechzehnjährige Daisy Fay, später Daisy Buchanan, verliebt. Als Gatsby aus Frankreich zurückkehrte, hatte Daisy jedoch bereits den reichen Buchanan geheiratet.

Nick arrangiert ein Treffen von Gatsby und Daisy. Diese ist zwar von seinem Wohlstand beeindruckt, aber nicht bereit, ihren Mann zu verlassen. Als Tom endlich gewahr wird, dass Daisy und Gatsby ein Verhältnis haben, kommt es zum Eklat. Buchanan stellt Gatsby zur Rede und Gatsby behauptet, Daisy habe immer nur ihn geliebt. In der Folge verursacht Daisy einen tödlichen Autounfall und begeht Fahrerflucht. Bei der Toten handelt es sich ausgerechnet um Myrtle Wilson, die Geliebte von Daisys Mann. Buchanan weiß zwar, dass seine Frau am Steuer saß, lässt aber Myrtles Mann glauben, dass es Gatsby gewesen sei. Wilson erschießt Gatsby und dann sich selbst.

Zur Bestattung Gatsbys kommen nur wenige Menschen, hauptsächlich Angehörige des Personals. Keiner von den Partygästen. Daisy und Tom verreisen.

F. Scott Fitzgeralds Roman "Der große Gatsby", 1925 veröffentlicht, ist ein Klassiker der Moderne. „Der große Gatsby“ wird in der Kritik oft als Spiegelbild seiner Zeit gefeiert. Fitzgerald verkehrte genau in den gesellschaftlichen Kreisen, die er schildert. Die beschrieben Dekadenz und Genusssucht sind also authentisch.

Aber die Mehrheit der Bevölkerung hatte ganz andere Probleme nach dem Ersten Weltkrieg: Sie litt an den Folgen des Krieges und musste sich täglich um die grundlegenden Bedürfnisse, wie Essen und Wohnen, kümmern. Der Autor beschreibt lediglich den „glücklichen“ Teil der Gesellschaft. Die Reichen, die die „roaring twenties" feiern, während die Masse um ihre Existenz ringt. Partys, Luxus, Dekadenz, das sind die Kennzeichen der High-Society in Fitzgeralds Roman.  Der Leser lernt einen Mann kennen, der gelangweilt und einsam seine verpasste Liebe zurückerobern will, indem er sie mit seinem Reichtum zu beeindrucken versucht.

Fazit: Muss man nicht gelesen haben. Ich empfehle eher die Romane von Upton Sinclair oder John Steinbeck, wenn man sich für das Amerika der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts und großartige Erzählungen interessiert.

F. Scott Fitzgerald: Der große Gatsby
Kindle Edition
Dateigröße: 310 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 159 Seiten
Nikol Verlag 2011
ASIN: B006ZIY8D6
EURO 3,99