Freitag, 21. Dezember 2012

Sightseeing ganz anders – Skidoo von Alexander Capus

„Schweigend drängten sie sich an Deputy Sheriff Sellers vorbei, schlugen die Tür ein und holten Hootch Simpson heraus. Der Deputy beteuerte später, die Männer seien bewaffnet und fünfzigfach in der Überzahl gewesen, und nein, er habe niemanden erkennen können, denn die Männer hätten Tücher vor den Gesichtern gehabt.“ (S.38)

Aber dieser Lynchmord in der Goldgräberstadt Skidoo ist nicht der Höhepunkt der Geschichte. Simpson wird 2-mal gehängt, seiner Leiche wird der Kopf abgetrennt, und reumütig suchen die Einwohner Skidoos  per Annonce in der New York Times Simpsons Witwe, um ihr sein Erbe von 25.000 Dollar auszuzahlen.



Indianer, die sich nach chinesischen Bestattungen über die Totengaben hermachen; Erfinder, die mitten in der Wüste erfrieren; ein spanischer Conquistador im 16. Jahrhundert, der von klugen Indianern in die falsche Richtung geschickt wird; Gräber, die mit Dynamit in die eisige Erde gesprengt werden; ein Kamelpfad im Wilden Westen … laut Verlag ist jede Geschichte historisch verbürgt.

Die Geschichten, die Alexander Capus über die amerikanischen Geisterstädte des Wilden Westens erzählt, sind skurril, witzig und sehr unterhaltsam. Die reichhaltige Bebilderung und die schöne Aufmachung des kleinen Büchleins sind dem Verlag durchweg gelungen. Fazit: Empfehlenswert!

Hier geht es zur Buchbesprechung "Fast ein bisschen Frühling" von Alex Capus

Capus, Alexander
Skidoo
Meine Reise durch die Geisterstädte des Wilden Westens
Hanser Verlag 2012
Fester Einband, 80 Seiten
Mit zahlreichen Abbildungen
12.00 €










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen