Nominiert waren in der Sparte Jugendbuch:
Anne-Laure Bondoux: Die Zeit der Wunder
Timothée de Fombelle: Vango - Zwischen Himmel und Erde
Kevin Brooks: iBoy
Gabi Kreslehner: Und der Himmel rot
Nils Mohl: Es war einmal Indianerland
Els Beerten: Als gäbe es einen Himmel
Und das ist der Preisträger:
Nils Mohl: Es war einmal Indianerland
"Dieser Roman führt in die Tristesse der Vorstädte. Ein Hausbewohner hat seine Frau erwürgt. Später wird sich herausstellen, dass es der Vater des Ich-Erzählers war. Zur Inszenierung des Lebens in einem Hamburger Stadtteil, der von jeglicher Gentrifizierung noch unberührt ist, gehören der Freund, mit dem der Ich-Erzähler im Fitness-Studio Eisen stemmt, seine Traumfrau Jackie, die unerreichbar scheint, und Edda, die vielleicht doch die Richtigere für ihn ist. Sie ist es auch, die die Kalamitäten der Adoleszenz auf den Punkt bringt: „Du bist 17, es ist dein Recht, dich von der Welt nicht verstanden zu fühlen.“
Mohls in raffinierten Zeitsprüngen konstruierte Erzählung lebt unter anderem von dem konzisen Einsatz filmischer Gestaltungsmittel. Schnelle Schnitte, Vor- und Rückblenden – typografisch mit den Zeichen für die Vor- und Rückspultasten von DVD-Playern markiert –katapultieren den Leser immer wieder in einen anderen Kontext.
Es war einmal Indianerland ist kunstvoll gebaut, mit seinen zahlreichen, kreativen Neologismen sprachlich innovativ und überzeugend. Es bietet eine neue, aufregende Variante aus Bildungsroman und Liebesgeschichte. Nils Mohl gelingt es, anspruchsvolles literarisches Erzählen thematisch dicht bei seinen jugendlichen Lesern zu realisieren – und das mit viel Herz und Ohr für seine Adressaten."
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