Das Börsenblatt hat eine Umfrage bei 50 Buchhandlungen in Deutschland zum Thema Verkauf von eBooks und den dazugehörigen Readern gemacht.
Die Mehrheit der Befragten, 86%, gab an, im ersten Quartal 2012 in diesem Segment keine Umsatzsteigerungen erzielt zu haben. Lediglich große Buchhandlungen (Mayersche, Hugendubel, Thalia etc.) sprechen von steigenden Umsätzen, ohne diese jedoch zu beziffern.
Die kleineren Buchhandlungen nennen die "komplizierte Technik" als Hauptgrund für mäßigen Verkauf von eBooks. Gemeint ist hier auch der Registrierungsprozess (bei Adobe etc.) als Voraussetzung für das Lesen von eBooks. Oder das Übertragen von eBooks vom PC auf den Reader. Auch geben die Buchhändler an, beim Readerverkauf einen unverhältnismäßig hohen Supportaufwand leisten zu müssen.
Fazit der Befragung: Der Beratungsaufwand sei enorm, der Ertrag dagegen gering. (Quelle: boersenblatt 10, 2012, S. 16 und S.17)
Das mag so aus der Sicht der befragten Buchhändler alles stimmen, doch sollte zunächst die Frage geklärt werden, wer kauft Reader und eBooks im Ladengeschäft? Sind es eventuell ausschließlich Kunden, die zwar mal was von der digitalen Revolution im Buchmarkt (oder auch vom Phänomen Internet) gehört und auch die Vorzüge des Speichermediums Reader theoretisch für sich entdeckt haben, aber aufgrund ihrer Ferne zur Technik alleine nicht zurecht kommen?
Neuerscheinungen, Rezensionen, Autoren, Selfpublishing, Buchmarkt, Verlagswelt ... für alle, die gerne lesen, schreiben oder sich austauschen wollen.
Bücher und eBooks - Literatur Blog, Rezensionen, Selfpublisher
Samstag, 31. März 2012
Freitag, 30. März 2012
30. März 2012: Heute vor 100 Jahren starb Karl May
Unzählige Heranwachsende träumten von Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi. Von Abenteuern im Wilden Westen oder im Orient. Die Bücherregale, auch mein eigenes, standen voller Karl-May-Bände. Wir haben gelacht über Hadschi Halef Omar und die anderen lustigen Figuren, die unsere unbesiegbaren Helden begleiteten. Karl May war ein Teil unserer Kindheit und Jugend. Mit einer geschätzten Auflage von 200 Millionen Büchern gehört Karl May zu den meistgelesenen deutschsprachige Autoren!
Karl May ist heute vor 100 Jahren gestorben. Dieser seltsame Mann, der seine Schriftstellerkarriere bei einer katholischen Wochenzeitung begann und zuvor wegen Diebstahls und Betrugs mehrfach im Gefängnis saß. Zuletzt 4 Jahre im Zuchthaus Waldheim. Dieser seltsame Mann, der dann plötzlich nicht mehr trennen konnte zwischen Realität und Fiktion. Der sich selbst für Old Shatterhand hielt.
Und was hat er uns nicht alles aufgetischt? Die Mär vom „Edlen Wilden“, vermengt mit christlicher Kitsch-Romantik und einer Prise Rassismus. Nun, heute wissen wir davon, als Kinder oder Jugendliche haben wir seine Werke verschlungen und die Schattenseiten nicht wahrgenommen.
„Der Ölprinz“, „Winnetou“, „Durchs wilde Kurdistan“ … etwas Karl May-Lektüre zur Auffrischung früher Leseerinnerungen? Bei Kindle gibt es gratis die Hauptwerke Karl Mays:

Karl May ist heute vor 100 Jahren gestorben. Dieser seltsame Mann, der seine Schriftstellerkarriere bei einer katholischen Wochenzeitung begann und zuvor wegen Diebstahls und Betrugs mehrfach im Gefängnis saß. Zuletzt 4 Jahre im Zuchthaus Waldheim. Dieser seltsame Mann, der dann plötzlich nicht mehr trennen konnte zwischen Realität und Fiktion. Der sich selbst für Old Shatterhand hielt.
Und was hat er uns nicht alles aufgetischt? Die Mär vom „Edlen Wilden“, vermengt mit christlicher Kitsch-Romantik und einer Prise Rassismus. Nun, heute wissen wir davon, als Kinder oder Jugendliche haben wir seine Werke verschlungen und die Schattenseiten nicht wahrgenommen.
„Der Ölprinz“, „Winnetou“, „Durchs wilde Kurdistan“ … etwas Karl May-Lektüre zur Auffrischung früher Leseerinnerungen? Bei Kindle gibt es gratis die Hauptwerke Karl Mays:
Quellen und
weiterführende Informationen:
Zur Biographie: wikipedia
Karl Mai Jahr, die Veranstaltungen
Vorstellung zweier Karl May-Biographien beim
DeutschlandradioDonnerstag, 29. März 2012
eBook 2012: Internationale Umfrage zur Verbraucher-Einstellung und zum Kaufverhalten
Bowker, die US-ISBN-Agentur und der führende Dienstleister für die US-Verlage, hat einen neue Studie zum Thema Akzeptanz und Kauf von eBooks in zehn Ländern veröffentlicht. Befragt wurden Anfang 2012 jeweils mindestens 1.000 Personen (ab 18 Jahre) in Australien, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Süd-Korea, Spanien, Großbritannien und den USA.
Die Ergebnisse im Schnellüberblick:
Meines Erachtens muss man bei der Wertung der Studie beachten, dass die Befragung online durchgeführt wurde, d.h. lediglich der technikaffine Teil der Bevölkerung hat daran teilgenommen, so dass man die Ergebnisse im Hinblick auf die Gesamtbevölkerung höchstwahrscheinlich nach unten korrigieren muss.
Quelle: Bowker Releases Results of Global eBook Research
Die Ergebnisse im Schnellüberblick:
- Indien, Australien, Großbritannien und USA: mehr als 20 Prozent der Befragten hatten in den sechs Monaten vor der Befragung ein eBook gekauft. In Deutschland waren es 13 Prozent, das ist Platz 7 (gemeinsam mit Spanien). In Frankreich und Japan waren es nur 5 und 8 Prozent.
- Die größten Wachstumsraten bei eBooks sind in Brasilien und Indien zu erwarten.
- Alter und Geschlecht haben weltweit etwa den gleichen Einfluss auf das Kaufverhalten: Männer kaufen in den meisten Ländern häufiger als Frauen eBooks. Je älter der Befragte ist um so geringer ist die Wahrscheinlichkeit, ein eBook zu kaufen. Der "typische" eBook-Käufer in Indien, Brasilien, Großbritannien, den USA und Frankreich findet sich in der Altersgruppe 25-34 Jahre, in Australien, Spanien, Deutschland, Südkorea und Japan in der Gruppe der 18-24-jährigen.
Meines Erachtens muss man bei der Wertung der Studie beachten, dass die Befragung online durchgeführt wurde, d.h. lediglich der technikaffine Teil der Bevölkerung hat daran teilgenommen, so dass man die Ergebnisse im Hinblick auf die Gesamtbevölkerung höchstwahrscheinlich nach unten korrigieren muss.
Quelle: Bowker Releases Results of Global eBook Research
Dienstag, 27. März 2012
100 Jahre Deutsche Nationalbibliothek - Mitmachaktion im Internet
Die Deutsche Nationalbibliothek hat die öffentlich-rechtliche Aufgabe, alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen ab 1913 zu sammeln, zu archivieren, zu katalogisieren sowie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Gesamtbestand der Deutschen Nationalbibliothek belief sich Ende 2010 auf über 26 Millionen Medien.
Ihr 100-jährige Bestehen feiert die Deutsche Nationalbibliothek sinnigerweise mit 100 Veranstaltungen an ihren Standorten in Leipzig und Frankfurt am Main - zwischen März und Oktober 2012.
"Wir sind ein Jahrgang!" ist der Name einer Mitmachaktion im Internet,die seit 1. März 2012 im Rahmen des Jubiläumsprogramms läuft. Die Teilnahme ist ganz einfach:
Wir können gespannt sein, was die Jahrgänge 1913 und folgende einsenden.
Hier klicken und mitmachen!
Am 9. Mai 2011 wurde ein Anbau der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig eingeweiht (Quelle: YouTube)
"Schicken Sie uns ein Foto, auf dem Sie mit einem Buch, einem Musiktitel oder einer anderen Veröffentlichung aus Ihrem Geburtsjahrgang zu sehen sind. 100 Jahre Deutsche Nationalbibliothek, 100 Sammlungsjahrgänge von 1913 bis 2012, Ihre Bilder — dies ist der Rahmen für ein großes Bildmosaik." dnb.de
Wir können gespannt sein, was die Jahrgänge 1913 und folgende einsenden.
Hier klicken und mitmachen!
Montag, 26. März 2012
Die Zerstörer Europas im Original-Ton - Buchbesprechung "Soldaten"
Neitzel, Söhnke und Welzer, Harald:
Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben
S. Fischer Verlag, 2011
520 Seiten
ISBN 3-100-89434-0
In der Nachkriegszeit fabulierten die Zeitgenossen vom „anständigen deutschen Soldaten“, der sein Vaterland verteidigt habe, und von der „sauberen Wehrmacht“. Massaker an Zivilisten, Judenvernichtung? Das waren Himmler und seine SS, nicht die Wehrmacht! Vergewaltigungen, Mord an wehrlosen Kriegsgefangenen, Plünderungen, Zwangsarbeit, Ausbeutung der besetzten Länder, Beteiligung an Massenmorden an der jüdischen Bevölkerung? Das wurde gar nicht thematisiert. Wer wollte schon genau wissen, was Vater, Bruder, Ehemann oder Verlobter getan hatten? Welcher ehemalige Wehrmachtssoldat, der in Verbrechen verstrickt war, hatte Mut genug, dies zuzugeben? Und dann brauchte der Westen auch schon bald wieder Deutsche in Uniform … wieder stand der Gegner im Osten. War das nicht eine nachträgliche Rechtfertigung für viele?
Die Geschichtswissenschaft befasst sich erst seit den 70er Jahren mit der verbrecherischen Seite der Wehrmacht. Mit dem Ende des Ostblocks wurden neue Quellen zugänglich: Wehrmachtsakten, Feldpostbriefe, Tagebücher etc. Jüngere Historiker beschäftigten sich mit dem Kommissarbefehl und der Teilnahme an Massenmorden. Die Verstrickung der Wehrmacht in das NS-System und seine Verbrechen konnte angesichts der Beweislage nicht mehr geleugnet werden.


Im Jahr 2001 stieß Söhnke Neitzel eher durch Zufall auf eine weitere, bedeutsame Quelle zu den Verbrechen der Wehrmacht. Das Buch „Soldaten“ basiert auf der Auswertung von Abhörprotokollen, die in britischen und amerikanischen Kriegsgefangenenlagern erstellt wurden. Diese Akten waren bereits 1996 freigegeben worden, fanden aber keine Beachtung in der Geschichtswissenschaft. Söhnke Neitzel, mit den profunden Kenntnissen eines Historikers, und Harald Welzer, aus sozialpsychologischer Sicht, machten sich an die Interpretation dieses Materials. Die Abhörprotokolle werden stets kritisch in den zeitgenössischen Kontext gesetzt. Auf den ersten 80 Seiten geht es um die Referenzrahmenanalyse (Krieg und Drittes Reich), d.h. es wird untersucht, unter welchen Bedingungen und Umständen normale Menschen, ganz ohne Gewissensbisse, plötzlich zu intensiver Gewalt fähig sind. Am Schluss des Buches geht es dann um die Verankerung in der NS-Ideologie.
Es ist erstaunlich, wie man sich im Plauderton über die unglaublichsten Brutalitäten unterhielt. Die „Kameraden“ sprachen offen und ohne Hemmungen über die eigene Kriegserfahrung. Es ist eine anstrengende Lektüre, wenn Flieger schildern, wie sie Zivilisten niedermähten oder im Tiefflug sogar Jagd auf Kinderwagen machten. Auch ist die Rede von Vergewaltigungen von jüdischen Frauen, die dann anschließend erschossen wurden. Täter berichten, wie Jugendliche ihre eigenen Gräber ausheben mussten, Mitglieder von Fronttheatern wollten bei Judenerschießungen dabei sein und, und und ...
Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben
S. Fischer Verlag, 2011
520 Seiten
ISBN 3-100-89434-0
In der Nachkriegszeit fabulierten die Zeitgenossen vom „anständigen deutschen Soldaten“, der sein Vaterland verteidigt habe, und von der „sauberen Wehrmacht“. Massaker an Zivilisten, Judenvernichtung? Das waren Himmler und seine SS, nicht die Wehrmacht! Vergewaltigungen, Mord an wehrlosen Kriegsgefangenen, Plünderungen, Zwangsarbeit, Ausbeutung der besetzten Länder, Beteiligung an Massenmorden an der jüdischen Bevölkerung? Das wurde gar nicht thematisiert. Wer wollte schon genau wissen, was Vater, Bruder, Ehemann oder Verlobter getan hatten? Welcher ehemalige Wehrmachtssoldat, der in Verbrechen verstrickt war, hatte Mut genug, dies zuzugeben? Und dann brauchte der Westen auch schon bald wieder Deutsche in Uniform … wieder stand der Gegner im Osten. War das nicht eine nachträgliche Rechtfertigung für viele?
Die Geschichtswissenschaft befasst sich erst seit den 70er Jahren mit der verbrecherischen Seite der Wehrmacht. Mit dem Ende des Ostblocks wurden neue Quellen zugänglich: Wehrmachtsakten, Feldpostbriefe, Tagebücher etc. Jüngere Historiker beschäftigten sich mit dem Kommissarbefehl und der Teilnahme an Massenmorden. Die Verstrickung der Wehrmacht in das NS-System und seine Verbrechen konnte angesichts der Beweislage nicht mehr geleugnet werden.
Im Jahr 2001 stieß Söhnke Neitzel eher durch Zufall auf eine weitere, bedeutsame Quelle zu den Verbrechen der Wehrmacht. Das Buch „Soldaten“ basiert auf der Auswertung von Abhörprotokollen, die in britischen und amerikanischen Kriegsgefangenenlagern erstellt wurden. Diese Akten waren bereits 1996 freigegeben worden, fanden aber keine Beachtung in der Geschichtswissenschaft. Söhnke Neitzel, mit den profunden Kenntnissen eines Historikers, und Harald Welzer, aus sozialpsychologischer Sicht, machten sich an die Interpretation dieses Materials. Die Abhörprotokolle werden stets kritisch in den zeitgenössischen Kontext gesetzt. Auf den ersten 80 Seiten geht es um die Referenzrahmenanalyse (Krieg und Drittes Reich), d.h. es wird untersucht, unter welchen Bedingungen und Umständen normale Menschen, ganz ohne Gewissensbisse, plötzlich zu intensiver Gewalt fähig sind. Am Schluss des Buches geht es dann um die Verankerung in der NS-Ideologie.
Es ist erstaunlich, wie man sich im Plauderton über die unglaublichsten Brutalitäten unterhielt. Die „Kameraden“ sprachen offen und ohne Hemmungen über die eigene Kriegserfahrung. Es ist eine anstrengende Lektüre, wenn Flieger schildern, wie sie Zivilisten niedermähten oder im Tiefflug sogar Jagd auf Kinderwagen machten. Auch ist die Rede von Vergewaltigungen von jüdischen Frauen, die dann anschließend erschossen wurden. Täter berichten, wie Jugendliche ihre eigenen Gräber ausheben mussten, Mitglieder von Fronttheatern wollten bei Judenerschießungen dabei sein und, und und ...
Ein harter Lesestoff, unangenehme Einsichten, aber dennoch empfehlenswert. Der Leser erfährt, unter welchen Bedingungen Menschen zu Mördern werden können.
Quellen und weiterführende Informationen:
wiki
Sammlung von Rezensionen
Quellen und weiterführende Informationen:
wiki
Sammlung von Rezensionen
Sonntag, 25. März 2012
Heute: Christian Kracht "Imperium" im Interview
Schon im Februar wollte Dennis Scheck in der Sendung „druckfrisch“ mit Christian Kracht über dessen Roman „Imperium“ sprechen. Doch nach dem „Spiegel"-Artikel, in welchem der Autor unter den Rechtsradikalismusverdacht gestellt wurde, sagte dieser seine Lesereise durch Deutschland ab und bat Dennis Scheck, das Gespräch um einige Wochen zu verschieben.


Heute Abend (25.03.2012) um 23:50 Uhr sendet "Das Erste" das Interview in der Sendung „druckfrisch“.
Weiterführende Informationen:
Heute Abend (25.03.2012) um 23:50 Uhr sendet "Das Erste" das Interview in der Sendung „druckfrisch“.
Weiterführende Informationen:
Samstag, 24. März 2012
Literaturverfilmung - ab 29.3.12 im Kino: Wladimir Kaminer „Russendisko“
Wladimir Kaminer, geboren 1967 in Moskau, zog 1990 nach Berlin. 2002 erschien sein Bestseller-Roman „Russendisko“.
50 kurze Erzählungen ergeben zusammen ein gut lesbaren, unterhaltsamen Roman. Mit Witz und Ironie erzählt Kaminer auf 191 Seiten Geschichten aus der Multi-Kulti-Hauptstadt - skurril, witzig, rasant.
Der Trailer (Quelle: YouTube) verspricht schon mal eine gelungene Verfilmung. Viel Spaß im Kino!
Weiterführende Informationen:
Homepage von Wladimir Kaminer
Rezension zu "Russendisko"
Die Filmseite
Freitag, 23. März 2012
Die digitale Self-Publishing Plattform XinXii bietet jetzt auch Korrektorat und Lektorat
„XinXii bietet ab sofort auch das Korrigieren und Lektorieren von auf der Plattform veröffentlichten Texten an. Mit der neuen Dienstleistung reagiert XinXii insbesondere auf die steigende Nachfrage von unabhängigen Autoren und Selbstverlegern, über XinXii auch an führende E-Book-Shops distribuiert zu werden. Der Service zeichnet sich aus durch einen nutzerfreundlichen Ablauf, eine schnelle und professionelle Bearbeitung sowie attraktive Preise. […] Autoren haben die Wahl zwischen einem reinen Korrekturlesen und einer Kombination mit einer stilistischen Überarbeitung: Das Korrektorat fokussiert die Fehlerdichte und beinhaltet die Überprüfung der Orthografie, Grammatik, Interpunktion und Silbentrennung. Das Lektorat umfasst zusätzlich die Überprüfung der Ausdrucksweise, Schlüssigkeit und Verständlichkeit."
Zitiert aus: Pressemitteilung XinXii vom 20.03.2012
Auf www.xinxii.com/services gibt es Preisübersichten zum Korrektorat und weitere Infos zum Lektoratsservice.
Donnerstag, 22. März 2012
GASTBEITRAG: Jennifer Jäger zum Fantasy-Roman "Schattenjuwel"
Zunächst überraschte mich das Buch mit einem auffälligen Cover, das einem natürlich sofort ins Auge springt. Für den relativ geringen Preis habe ich mir das Werk also für meinen erst kürzlich erworbenen Kindle zugelegt und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Plot ist eingängig, die Figuren sehr gut ausgearbeitet. Erwartet man eine „Der Held rettet die Welt und alles ist gut Geschichte“, sollte man nicht zu diesem Roman greifen, denn die Charaktere sind auf keinen Fall sofort zu durchschauen. Jeder Einzelne von ihnen überrascht mich mehrmals.
Nachvollziehbar, nicht klischeebehaftet und undurchschaubar. Diese drei Worte beschreiben Lilith, Barrn, Antara und die Anderen, welche ich während meiner Lesereise durch Elowia zu lieben und zu hassen gelernt habe.
Auch das Ende ist mehr als überraschend.
Die Protagonistin Lilith selbst ist keine typische, strahlende Heldin, die die Welt rettet – Im Gegenteil. Doch das würde zu viel verraten, also schweige ich über diesen Teil des Plots.
Womit wir zu einem anderen wesentlichen Bestandteil kommen, der Geschichte: Die Idee, dass machthungrige Juwelen die Menschen kontrollieren, bewegte in mir mehr, als ich zunächst annahm. Unwillkürlich kam mir der Gedanke: „Hat nicht jeder so einen Juwel?“
Eine Geschichte, die rasant an Fahrt aufnimmt und niemals langweilig wird. Teilweise witzig (ein kleiner Skelettvogel „Prrrp!“), teilweise blutrünstig, aber auch romantisch.
Das Erstlingswerk der jungen Autorin bekommt von mir insgesamt fünf Sterne.
Definitiv: Für den fairen Preis über 600 geniale Taschenbuchseiten = Kaufempfehlung vom Feinsten!
Der Plot ist eingängig, die Figuren sehr gut ausgearbeitet. Erwartet man eine „Der Held rettet die Welt und alles ist gut Geschichte“, sollte man nicht zu diesem Roman greifen, denn die Charaktere sind auf keinen Fall sofort zu durchschauen. Jeder Einzelne von ihnen überrascht mich mehrmals.
Nachvollziehbar, nicht klischeebehaftet und undurchschaubar. Diese drei Worte beschreiben Lilith, Barrn, Antara und die Anderen, welche ich während meiner Lesereise durch Elowia zu lieben und zu hassen gelernt habe.
Auch das Ende ist mehr als überraschend.
Die Protagonistin Lilith selbst ist keine typische, strahlende Heldin, die die Welt rettet – Im Gegenteil. Doch das würde zu viel verraten, also schweige ich über diesen Teil des Plots.
Womit wir zu einem anderen wesentlichen Bestandteil kommen, der Geschichte: Die Idee, dass machthungrige Juwelen die Menschen kontrollieren, bewegte in mir mehr, als ich zunächst annahm. Unwillkürlich kam mir der Gedanke: „Hat nicht jeder so einen Juwel?“
Eine Geschichte, die rasant an Fahrt aufnimmt und niemals langweilig wird. Teilweise witzig (ein kleiner Skelettvogel „Prrrp!“), teilweise blutrünstig, aber auch romantisch.
Das Erstlingswerk der jungen Autorin bekommt von mir insgesamt fünf Sterne.
Definitiv: Für den fairen Preis über 600 geniale Taschenbuchseiten = Kaufempfehlung vom Feinsten!
Jennifer Jäger aus Würzburg, 20.3.2012
Mehr zur Gastautorin: hier klicken!
Mittwoch, 21. März 2012
GASTBEITRAG: Carsten Behrendt stellt das Buch „Fast genial“ von Benedict Wells vor.
Als ich das letzte Mal in meiner Lieblingsbuchhandlung war, wollte ich ein Buch, das in der Jetztzeit spielt - also bloß nichts historisches, keinen Krimi, kein Horror, sondern nur eine Geschichte aus dem Leben. Der Buchhändler meines Vertrauens empfahl mir „Fast genial“ von Benedikt Wells, und er hat mit dieser Empfehlung absolut meinen Geschmack getroffen (wie eigentlich immer).
Die Geschichte ist ganz einfach: Francis wohnt mit seiner Mutter in einem Trailerpark und erfährt, dass er seine Existenz einem Experiment zu verdanken hat. Mit Hilfe von Samenspenden erfolgreicher Nobelpreisträger sollten kleine Genies gezüchtet werden. Francis beschließt den anonymen Spender, seinen Vater, zu finden und mehr über seine Herkunft zu erfahren. Mit seinem besten Freund und einer neuen Bekanntschaft macht er sich auf den Weg. Und somit beginnt ein herrlicher, erzählter Road-Movie (oder heißt das Road-Story?).
Dieses Experiment gab es vermutlich wirklich, der Rest ist Fiktion und wird spannend auf ca. 320 Seiten erzählt. Benedikt Wells hält sich dabei nicht mit umständlichen Personen- oder Landschaftsbeschreibungen auf, sondern treibt Seite für Seite seine Geschichte voran. Dadurch wird die Geschichte nie uninteressant und verliert nicht an Tempo. Und schon ist man auf der letzten Seite angekommen und liest den letzten Satz. Und dann passiert es. Am liebsten hätte ich das Buch vor Wut in die Ecke geworfen. Das Ende ist eine Frechheit. Aber die Wut lässt schnell nach und man realisiert, dass man gerade eines der besten und genialsten Buchenden überhaupt gelesen hat. So eine Emotion hat zuvor kein Buch bei mir hervorgerufen. Hut ab!
Ich freue mich schon auf weitere Bücher von dem erst 28 jährigen Autor. Bis dahin werde ich mir die ersten beiden Bücher „Spinner“ und „Becks letzte Sommer“ durchlesen. Spinner liegt schon zuhause.
Und zum Schluss noch ein Tipp, falls man die Möglichkeit hat, Benedict Wells in einer Lesung zu erleben, nutzt die Gelegenheit. Auch das ist ein Erlebnis.
P.S. Bis jetzt war mein „Lieblings-Letzter-Satz“ aus dem Buch „Drachenläufer“. Der ist nur noch auf Platz zwei.
Carsten Behrendt, Mülheim an der Ruhr, 20.3.2012
Die Geschichte ist ganz einfach: Francis wohnt mit seiner Mutter in einem Trailerpark und erfährt, dass er seine Existenz einem Experiment zu verdanken hat. Mit Hilfe von Samenspenden erfolgreicher Nobelpreisträger sollten kleine Genies gezüchtet werden. Francis beschließt den anonymen Spender, seinen Vater, zu finden und mehr über seine Herkunft zu erfahren. Mit seinem besten Freund und einer neuen Bekanntschaft macht er sich auf den Weg. Und somit beginnt ein herrlicher, erzählter Road-Movie (oder heißt das Road-Story?).
Dieses Experiment gab es vermutlich wirklich, der Rest ist Fiktion und wird spannend auf ca. 320 Seiten erzählt. Benedikt Wells hält sich dabei nicht mit umständlichen Personen- oder Landschaftsbeschreibungen auf, sondern treibt Seite für Seite seine Geschichte voran. Dadurch wird die Geschichte nie uninteressant und verliert nicht an Tempo. Und schon ist man auf der letzten Seite angekommen und liest den letzten Satz. Und dann passiert es. Am liebsten hätte ich das Buch vor Wut in die Ecke geworfen. Das Ende ist eine Frechheit. Aber die Wut lässt schnell nach und man realisiert, dass man gerade eines der besten und genialsten Buchenden überhaupt gelesen hat. So eine Emotion hat zuvor kein Buch bei mir hervorgerufen. Hut ab!
Ich freue mich schon auf weitere Bücher von dem erst 28 jährigen Autor. Bis dahin werde ich mir die ersten beiden Bücher „Spinner“ und „Becks letzte Sommer“ durchlesen. Spinner liegt schon zuhause.
Und zum Schluss noch ein Tipp, falls man die Möglichkeit hat, Benedict Wells in einer Lesung zu erleben, nutzt die Gelegenheit. Auch das ist ein Erlebnis.
P.S. Bis jetzt war mein „Lieblings-Letzter-Satz“ aus dem Buch „Drachenläufer“. Der ist nur noch auf Platz zwei.
Carsten Behrendt, Mülheim an der Ruhr, 20.3.2012
Benjamin Lebert liest aus "Im Winter dein Herz" - heute in Freiburg
Benjamin Lebert schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. 1999 erschien sein erster Roman "Crazy". Sei neuestes Buch "Im Winter dein Herz" ist in diesem Jahr erschienen.


Heute Abend, 21.3. 2012 um 20.00 Uhr, liest er im Theater Freiburg aus "Im Winter dein Herz".
Quellen und weitere Informationen:
Homepage Benjamin Lebert
Stadttheater Freiburg

Heute Abend, 21.3. 2012 um 20.00 Uhr, liest er im Theater Freiburg aus "Im Winter dein Herz".
Quellen und weitere Informationen:
Homepage Benjamin Lebert
Stadttheater Freiburg
Auf der amazon-Seite gibt es ein Video:
Im Winter dein Herz: RomanDienstag, 20. März 2012
„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ – ein Lesevergnügen!
Jonasson, Jonas:
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
carl's books 2011
416 Seiten
ISBN 357-058501-8
Endlich! Nach langem Warten erhielt ich die eMail von der Stadtbücherei dass ich den „Hundertjährigen“ downloaden kann. Mal sehen, was dieser Bestseller wirklich kann!
Es geht um Allan Karlsson, der keine Lust hat seinen 100. Geburtstag mit dem Stadtrat und den anderen alten Leuten aus dem Altersheim in Malmköping zu feiern. Deshalb steigt er kurzentschlossen am 2. Mai 2005 aus dem Fenster und verschwindet. „Der Hundertjährige schlich sich davon in seinen Pisspantoffeln (die so heißen, weil Männer in hohem Alter selten weiter als bis zu ihren Schuhspitzen pissen können).“ S.6 (Seitenangaben nach der eBook-Ausgabe)
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
carl's books 2011
416 Seiten
ISBN 357-058501-8
Endlich! Nach langem Warten erhielt ich die eMail von der Stadtbücherei dass ich den „Hundertjährigen“ downloaden kann. Mal sehen, was dieser Bestseller wirklich kann!
Es geht um Allan Karlsson, der keine Lust hat seinen 100. Geburtstag mit dem Stadtrat und den anderen alten Leuten aus dem Altersheim in Malmköping zu feiern. Deshalb steigt er kurzentschlossen am 2. Mai 2005 aus dem Fenster und verschwindet. „Der Hundertjährige schlich sich davon in seinen Pisspantoffeln (die so heißen, weil Männer in hohem Alter selten weiter als bis zu ihren Schuhspitzen pissen können).“ S.6 (Seitenangaben nach der eBook-Ausgabe)
Ein witziger Einstieg, ein humorvoller und kurzweiliger Schreibstil, der dann – so viel sei gleich anfangs verraten – bis zum Buchende durchgezogen wird. Von Anfang an hat man (Lese)Lust auf die 400 Seiten!
Nun geht es zum Busbahnhof. Dort stiehlt der Hundertjährige einem jungen, unsympathischen Mann einen Koffer. Nur dumm, dass im Koffer 50 Millionen schwedische Kronen sind, die der kriminellen Vereinigung „Never again“ gehören. Der Bestohlenen schwört Rache: „Du bist so gut wie tot, Du alter Wichser.“S.12. Und jetzt beginnt eine abenteuerliche Flucht, ein Roadmovie der besten Güteklasse. Während sich die Gangster auf die Suche nach dem Koffer machen, beginnt eine Großfahndung der Polizei.
Geschickt bindet Jonasson Begleiter für Allan ein. Ein Hundertjähriger alleine wäre dann doch für eine rasante Geschichte nicht ausreichend. Zunächst kommt Julius dazu, ein sympathischer Betrüger und Dieb. Mit diesem zusammen wird der Bestohlene überwältigt. Unglücklicherweise sperren die beiden den jungen Mann in ein Kühlhaus ein. Es ist nicht ihre Absicht, aber der Gangster stirbt. Mit einer Draisine schaffen sie die Leiche weg und deponieren sie in einem Container, der nach Afrika verschifft wird.
Kommissar Aronsson, der den Hundertjährigen suchen und „retten“ soll, erfährt vom Kofferdiebstahl, erhält unglaubliche Zeugenberichte und kann sich nicht zusammenreimen, was da passiert. Wurde der Hundertjährige von der „Never again“-Bande entführt? Oder ist er gar der Täter?
Als nächster stößt Benny zu den beiden Flüchtigen, ein gescheiteter Student und Imbissbudenbesitzer. Er wird zum Chauffeur des Trios. Und dann endlich erfahre ich, was der Elefant auf dem Buchcover zu bedeuten hat. Das Trio übernachtet bei Gunilla, „Schöne Frau“ genannt, die einen entlaufenen Zirkuselefanten auf ihrem Bauernhof versteckt. Jonasson fasst jedes Mal, wenn ein neuer Weggefährte zu Allan stößt die ganze Geschichte nochmals zusammen. In diesen Zusammenfassungen werden die Absurdität, die Komik und das Groteske erst richtig augenscheinlich. Ein sehr geschickt genutztes Stilmittel.
Gang-Mitglied Nummer zwei entdeckt die vier auf Gunillas Hof, doch Allan lässt Sonja, die Elefantendame, einfach „Sitz machen“. Und wieder ist ein Verbrecher weniger im Spiel. Der Chef der „Never again“-Bande „war analytischer veranlagt als seine mittlerweile toten oder emigrierten Assistenten.“ S.140. Er findet die vier. Die katapultieren mit ihrem Bus, an Bord auch der Elefant, dessen Auto von der Straße und nehmen den Verletzten mit. Langsam erkennt die Polizei die Zusammenhänge. So lautet schon bald die Schlagzeile: „Verschwundener Hundertjähriger unter Verdacht: Dreifach Mord?“ S.182.
Die vier verstecken sich bei Bosse, Bennys Bruder. Dieser kennt wiederum den Chef der „Never again“-Bande von früher, als man gemeinsam kriminellen Tätigkeiten nachging. So findet man bald zu einem guten Einvernehmen. Benny pflegt den Gangsterboss gesund. Kommissar Aronsson findet das Versteck und freundet sich mit dem sympathischen Alten an. So drückt er beide Augen zu, als sich die sechs – inzwischen gehören ja auch Bennys Bruder und der Chef der „Never again“-Bande zum Freundeskreis um den Alten - für den Staatsanwalt eine Geschichte ausdenken.
In Afrika sprengt sich derweil ein Selbstmordattentäter direkt neben dem Seemann in die Luft, der die Überreste des schwedischen Gangsters im Container entdeckt, die Leiche ins Meer geworfen und die Papiere des Toten an sich genommen hat. Die schwedische Polizei weiß zwar nicht wie und warum, glaubt aber, dass der Gangster nicht tot auf der Draisine saß, sondern in Afrika ums Leben gekommen ist. Das unterstützt ungemein die wahnwitzige Story der sechs "Koffer-Gefährten". Der Kommissar gesellt sich zu ihnen und alle zusammen verreisen nach Bali in einen nie endenden Urlaub – mit einem Koffer voller Geld.
Parallel zur Geschichte der abenteuerlichen Flucht erzählt der Autor die phantastische Lebensgeschichte seiner Hauptfigur. Es ist ein Streifzug durch 100 Jahre Weltgeschichte. Kein historisch bedeutsames Ereignis ohne Allan. Er ist nicht nur dabei, sondern heimliche Triebfeder und Initiator weltpolitisch bedeutsamer Veränderungen. Er lernt alle historisch bedeutsamen Persönlichkeiten kennen und beeinflusst so den Verlauf der Geschichte.
Zu Beginn bringt ihn seine Leidenschaft für Sprengstoffe für drei Jahre in eine psychiatrische Anstalt. Dann verschlägt es ihn in den Spanischen Bürgerkrieg, in welchem er für die Republikaner Brücken sprengt. Schließlich rettet er ausgerechnet Franco das Leben und betrinkt sich mit ihm. In den USA angekommen wird er zunächst als „faschistischer Schwede“ interniert, und zwar in Los Alamos. Dort erklärt er dem „Vater der Atombombe“, Oppenheimer, wie er die Urankugeln mittels konventionellen Sprengstoffes zur kritischen Masse werden lassen kann. Mit Truman, dem späteren US-Präsidenten, trinkt er zwei Flaschen Tequilla. Sein Freund Harry schätzt ihn so sehr, dass er ihn nach China schickt, um die Nationalchinesen gegen Maos rote Brigaden zu unterstützen. Nach einer abenteuerlichen Flucht über den Himalaya wird er in Persien inhaftiert und sprengt den Polizeiminister des Schahs in die Luft. Schließlich telefoniert sein Freund Harry mit dem schwedischen Premierminister, so dass Allan wieder nach Schweden kommt.
Aber es geht rasant weiter: Allan wird in die Sowjetunion eingeladen, um dort bei der Entwicklung der Atombombe zu helfen. Ein Abendessen mit Stalin gerät außer Kontrolle. Allan landet im Gulag. Ein großer Fehler von Stalin, denn auf seiner Flucht zerstört Allan aus Versehen Wladiwostok. Stalin regt sich so auf, dass er einen Schlaganfall bekommt …
Allan flieht nach Nordkorea, wo er auf Kim Il Sung trifft, der ihn hinrichten lassen will. Aber, was für ein Glück, Mao dessen Frau er einst vor den Nationalchinesen gerettet hatte, sorgt dafür, dass er frei kommt. Er möchte in ein Land mit Palmen, und da er genug hat von den sozialistischen Paradiesen, soll es auf gar keinen Fall Kuba sein. Jonasson lässt Mao, Kim Il Sung und einen sowjetischen Marschall ein Brainstorming veranstalten, um ein tropisches Paradies für den Schweden zu finden, in welchem der Kommunismus in seinem weltweiten Siegeslauf zuletzt ankommen wird. Was für ein phantastischer Einfall! Schließlich schicken ihn die drei Kommunisten nach Bali, von Mao erhält er dazu noch Geld.
Von Bali geht es nach Paris, wo er die Präsidenten de Gaulle und Johnson kennenlernt. Später arbeitet Allan für die CIA in Moskau. Er erfindet Geschichten, die nachhaltig die amerikanisch-sowjetischen Beziehungen beeinflussen: Vom SALT-Abkommen bis zu Reagans Weltraumprogramm.
Allan stolpert (wie einst Simplicius Simplicissimus durch den 30-jahrigen Krieg) naiv von einem welthistorischen Ereignis zum nächsten. Er ist so unpolitisch, dass er mit Franco Rotwein trinkt und Tequilla mit Truman, auch begegnet er Stalin zunächst offen und auf einer rein menschlichen Ebene. Ein Bier mit Hitler hat Jonasson dem Leser erspart, wohl nicht nur, weil der deutsche Diktator Abstinenzler war.
Der Alkohol ist auch ein - wenn nicht gar das - Leitmotiv der parallelen Erzählungen. Es wird getrunken - nein, besser: es wird gesoffen - in dieser Geschichte, der Schnaps fließt in Strömen. Viele Entscheidungen fällen die „Koffer-Gefährten" im Zustand starker Alkoholisierung, zahlreiche Wendungen der Weltgeschichte geschehen unter dem Einfluss von Alkohol oder aufgrund der stetigen Suche Allans nach einem guten Schnaps. Im Übrigen nimmt alles seinen Anfang, weil im Altersheim Alkohol verboten ist.
Der Autor bietet dem Leser einen Chrash-Kurs in Weltgeschichte ohne philosophische Einsichten, auch bei der Flucht durch Schweden werden keine Weisheiten geboten. Alles ist Zufall, kein Weltgeist, der alles lenkt. Kein Ziel, auf das die Geschichten - die Flucht und die Historie - zusteuern. Dafür erwartet den Leser eine gut lesbare Mischung aus Roadtrip, Umdeutung der Weltgeschichte, Groteske, Kriminal- und Schelmenroman. Witzig, genial kreativ und absolut unterhaltsam. Aus gutem Grund findet sich das Buch auf allen Bestsellerlisten!
Nun geht es zum Busbahnhof. Dort stiehlt der Hundertjährige einem jungen, unsympathischen Mann einen Koffer. Nur dumm, dass im Koffer 50 Millionen schwedische Kronen sind, die der kriminellen Vereinigung „Never again“ gehören. Der Bestohlenen schwört Rache: „Du bist so gut wie tot, Du alter Wichser.“S.12. Und jetzt beginnt eine abenteuerliche Flucht, ein Roadmovie der besten Güteklasse. Während sich die Gangster auf die Suche nach dem Koffer machen, beginnt eine Großfahndung der Polizei.
Geschickt bindet Jonasson Begleiter für Allan ein. Ein Hundertjähriger alleine wäre dann doch für eine rasante Geschichte nicht ausreichend. Zunächst kommt Julius dazu, ein sympathischer Betrüger und Dieb. Mit diesem zusammen wird der Bestohlene überwältigt. Unglücklicherweise sperren die beiden den jungen Mann in ein Kühlhaus ein. Es ist nicht ihre Absicht, aber der Gangster stirbt. Mit einer Draisine schaffen sie die Leiche weg und deponieren sie in einem Container, der nach Afrika verschifft wird.
Kommissar Aronsson, der den Hundertjährigen suchen und „retten“ soll, erfährt vom Kofferdiebstahl, erhält unglaubliche Zeugenberichte und kann sich nicht zusammenreimen, was da passiert. Wurde der Hundertjährige von der „Never again“-Bande entführt? Oder ist er gar der Täter?
Als nächster stößt Benny zu den beiden Flüchtigen, ein gescheiteter Student und Imbissbudenbesitzer. Er wird zum Chauffeur des Trios. Und dann endlich erfahre ich, was der Elefant auf dem Buchcover zu bedeuten hat. Das Trio übernachtet bei Gunilla, „Schöne Frau“ genannt, die einen entlaufenen Zirkuselefanten auf ihrem Bauernhof versteckt. Jonasson fasst jedes Mal, wenn ein neuer Weggefährte zu Allan stößt die ganze Geschichte nochmals zusammen. In diesen Zusammenfassungen werden die Absurdität, die Komik und das Groteske erst richtig augenscheinlich. Ein sehr geschickt genutztes Stilmittel.
Gang-Mitglied Nummer zwei entdeckt die vier auf Gunillas Hof, doch Allan lässt Sonja, die Elefantendame, einfach „Sitz machen“. Und wieder ist ein Verbrecher weniger im Spiel. Der Chef der „Never again“-Bande „war analytischer veranlagt als seine mittlerweile toten oder emigrierten Assistenten.“ S.140. Er findet die vier. Die katapultieren mit ihrem Bus, an Bord auch der Elefant, dessen Auto von der Straße und nehmen den Verletzten mit. Langsam erkennt die Polizei die Zusammenhänge. So lautet schon bald die Schlagzeile: „Verschwundener Hundertjähriger unter Verdacht: Dreifach Mord?“ S.182.
Die vier verstecken sich bei Bosse, Bennys Bruder. Dieser kennt wiederum den Chef der „Never again“-Bande von früher, als man gemeinsam kriminellen Tätigkeiten nachging. So findet man bald zu einem guten Einvernehmen. Benny pflegt den Gangsterboss gesund. Kommissar Aronsson findet das Versteck und freundet sich mit dem sympathischen Alten an. So drückt er beide Augen zu, als sich die sechs – inzwischen gehören ja auch Bennys Bruder und der Chef der „Never again“-Bande zum Freundeskreis um den Alten - für den Staatsanwalt eine Geschichte ausdenken.
In Afrika sprengt sich derweil ein Selbstmordattentäter direkt neben dem Seemann in die Luft, der die Überreste des schwedischen Gangsters im Container entdeckt, die Leiche ins Meer geworfen und die Papiere des Toten an sich genommen hat. Die schwedische Polizei weiß zwar nicht wie und warum, glaubt aber, dass der Gangster nicht tot auf der Draisine saß, sondern in Afrika ums Leben gekommen ist. Das unterstützt ungemein die wahnwitzige Story der sechs "Koffer-Gefährten". Der Kommissar gesellt sich zu ihnen und alle zusammen verreisen nach Bali in einen nie endenden Urlaub – mit einem Koffer voller Geld.
Parallel zur Geschichte der abenteuerlichen Flucht erzählt der Autor die phantastische Lebensgeschichte seiner Hauptfigur. Es ist ein Streifzug durch 100 Jahre Weltgeschichte. Kein historisch bedeutsames Ereignis ohne Allan. Er ist nicht nur dabei, sondern heimliche Triebfeder und Initiator weltpolitisch bedeutsamer Veränderungen. Er lernt alle historisch bedeutsamen Persönlichkeiten kennen und beeinflusst so den Verlauf der Geschichte.
Zu Beginn bringt ihn seine Leidenschaft für Sprengstoffe für drei Jahre in eine psychiatrische Anstalt. Dann verschlägt es ihn in den Spanischen Bürgerkrieg, in welchem er für die Republikaner Brücken sprengt. Schließlich rettet er ausgerechnet Franco das Leben und betrinkt sich mit ihm. In den USA angekommen wird er zunächst als „faschistischer Schwede“ interniert, und zwar in Los Alamos. Dort erklärt er dem „Vater der Atombombe“, Oppenheimer, wie er die Urankugeln mittels konventionellen Sprengstoffes zur kritischen Masse werden lassen kann. Mit Truman, dem späteren US-Präsidenten, trinkt er zwei Flaschen Tequilla. Sein Freund Harry schätzt ihn so sehr, dass er ihn nach China schickt, um die Nationalchinesen gegen Maos rote Brigaden zu unterstützen. Nach einer abenteuerlichen Flucht über den Himalaya wird er in Persien inhaftiert und sprengt den Polizeiminister des Schahs in die Luft. Schließlich telefoniert sein Freund Harry mit dem schwedischen Premierminister, so dass Allan wieder nach Schweden kommt.
Aber es geht rasant weiter: Allan wird in die Sowjetunion eingeladen, um dort bei der Entwicklung der Atombombe zu helfen. Ein Abendessen mit Stalin gerät außer Kontrolle. Allan landet im Gulag. Ein großer Fehler von Stalin, denn auf seiner Flucht zerstört Allan aus Versehen Wladiwostok. Stalin regt sich so auf, dass er einen Schlaganfall bekommt …
Allan flieht nach Nordkorea, wo er auf Kim Il Sung trifft, der ihn hinrichten lassen will. Aber, was für ein Glück, Mao dessen Frau er einst vor den Nationalchinesen gerettet hatte, sorgt dafür, dass er frei kommt. Er möchte in ein Land mit Palmen, und da er genug hat von den sozialistischen Paradiesen, soll es auf gar keinen Fall Kuba sein. Jonasson lässt Mao, Kim Il Sung und einen sowjetischen Marschall ein Brainstorming veranstalten, um ein tropisches Paradies für den Schweden zu finden, in welchem der Kommunismus in seinem weltweiten Siegeslauf zuletzt ankommen wird. Was für ein phantastischer Einfall! Schließlich schicken ihn die drei Kommunisten nach Bali, von Mao erhält er dazu noch Geld.
Von Bali geht es nach Paris, wo er die Präsidenten de Gaulle und Johnson kennenlernt. Später arbeitet Allan für die CIA in Moskau. Er erfindet Geschichten, die nachhaltig die amerikanisch-sowjetischen Beziehungen beeinflussen: Vom SALT-Abkommen bis zu Reagans Weltraumprogramm.
Allan stolpert (wie einst Simplicius Simplicissimus durch den 30-jahrigen Krieg) naiv von einem welthistorischen Ereignis zum nächsten. Er ist so unpolitisch, dass er mit Franco Rotwein trinkt und Tequilla mit Truman, auch begegnet er Stalin zunächst offen und auf einer rein menschlichen Ebene. Ein Bier mit Hitler hat Jonasson dem Leser erspart, wohl nicht nur, weil der deutsche Diktator Abstinenzler war.
Der Alkohol ist auch ein - wenn nicht gar das - Leitmotiv der parallelen Erzählungen. Es wird getrunken - nein, besser: es wird gesoffen - in dieser Geschichte, der Schnaps fließt in Strömen. Viele Entscheidungen fällen die „Koffer-Gefährten" im Zustand starker Alkoholisierung, zahlreiche Wendungen der Weltgeschichte geschehen unter dem Einfluss von Alkohol oder aufgrund der stetigen Suche Allans nach einem guten Schnaps. Im Übrigen nimmt alles seinen Anfang, weil im Altersheim Alkohol verboten ist.
Der Autor bietet dem Leser einen Chrash-Kurs in Weltgeschichte ohne philosophische Einsichten, auch bei der Flucht durch Schweden werden keine Weisheiten geboten. Alles ist Zufall, kein Weltgeist, der alles lenkt. Kein Ziel, auf das die Geschichten - die Flucht und die Historie - zusteuern. Dafür erwartet den Leser eine gut lesbare Mischung aus Roadtrip, Umdeutung der Weltgeschichte, Groteske, Kriminal- und Schelmenroman. Witzig, genial kreativ und absolut unterhaltsam. Aus gutem Grund findet sich das Buch auf allen Bestsellerlisten!
Sonntag, 18. März 2012
Die Leipziger Buchmesse - das war´s für 2012
Laut Bericht von buchreport haben 163.500 Besucher die Messehallen der Leipziger Buchmesse 2012 aufgesucht, um sich dort über das Buchprogramm von 2.071 Verlagen zu informieren.
Das Literaturfestival "Leipzig liest" - mit über 2.000 Veranstaltungen - erfreute sich ebenfalls eines großen Interesses.
Vom 10. bis 14. Oktober 2012 findet die Frankfurter Buchmesse statt ...
Quellen und weiterführende Informationen:
derwesten.de
buchreport.de
Vom 10. bis 14. Oktober 2012 findet die Frankfurter Buchmesse statt ...
Quellen und weiterführende Informationen:
derwesten.de
buchreport.de
Samstag, 17. März 2012
Gratis eBook: 208 Jahre nach der Uraufführung
Am 17. März 1804, heute vor 208 Jahren, wurde Friedrich Schillers Wilhelm Tell am Weimarer Hoftheater uraufgeführt.
Auf das Buchcover klicken und "Wilhelm Tell / Schauspiel von Schiller. / Zum Neujahrsgeschenk auf 1805. Tübingen: J. G. Cotta 1804" als Kinde eBook gratis downloaden.
Auf das Buchcover klicken und "Wilhelm Tell / Schauspiel von Schiller. / Zum Neujahrsgeschenk auf 1805. Tübingen: J. G. Cotta 1804" als Kinde eBook gratis downloaden.
Freitag, 16. März 2012
Meine Buchempfehlung: „Wie man Leben soll“ von Thomas Glavinic: Selten so gelacht!
Glavinic, Thomas
Wie man leben soll
Deutscher Taschenbuch Verlag 2010
240 Seiten
ISBN: 3-423-13903-X
Die Geschichte spielt zwischen dem Absturz der Raumfähre „Challenger" 1986 und dem der „Columbia" 2003. In diesem Zeitraum baut der Antiheld Karl Kolostrum sein Körpergewicht von 90 auf 150 kg aus und stolpert dabei von einem skurrilen Erlebnis zum nächsten. Das ganze Buch ist im typischen Ratgeberstil geschrieben, in der „man"-Form. Aber das stört nicht. Der Antiheld braucht Lebensregeln, eben Ratgeberweisheiten.
Da sind die Mutter des Antihelden, Alkoholikerin mit häufig wechselnden Männerbekanntschaften, und ein paar urkomische Verwandte, wie z.B. die fast 100 Jahre alte Großtante Ernestine. Karl ist stets bemüht um das andere Geschlecht und hat aufgrund seines Körperumfanges ein ziemliches Problem, eine Freundin zu finden. Dabei ist er offen für alles: Ein Ausflug in die Swingerszene ist an grotesker Komik kaum zu überbieten. Beiläufig probiert er auch einiges mit seinem Freund aus. Gerade mal so ... aus Langeweile und Neugier.
Karl versucht sich als Student der Kunstgeschichte (weil er sich dadurch Chancen bei den Frauen ausrechnet), arbeitet in einer Drücker-Kolonne und wird dann schließlich Taxifahrer. Insgesamt bringt er drei Menschen um, nicht absichtlich, eher aus Versehen. Grausig komisch ist die Szene als er seine Freundin, die eine Frischgräte verschluckt, durch einen Luftröhrenschnitt mit einem Teppichmesser retten will.
Am Schluss kommt es zu einer überraschenden Wendung. Der dicke Karl wird zum österreichischen Shooting-Star. Und der Polizist, der bei den Todesfällen ermittelt hatte, wird sein Manager.
Ein moderner Schelmenroman, ein dickes Kind, das naiv und unbedarft durch das Leben poltert. Eine Lektüre, die unterhält. 240 Seiten, an einem Nachmittag gelesen. Das spricht für sich!
Weitere Rezensionen hier
Wie man leben soll
Deutscher Taschenbuch Verlag 2010
240 Seiten
ISBN: 3-423-13903-X
Die Geschichte spielt zwischen dem Absturz der Raumfähre „Challenger" 1986 und dem der „Columbia" 2003. In diesem Zeitraum baut der Antiheld Karl Kolostrum sein Körpergewicht von 90 auf 150 kg aus und stolpert dabei von einem skurrilen Erlebnis zum nächsten. Das ganze Buch ist im typischen Ratgeberstil geschrieben, in der „man"-Form. Aber das stört nicht. Der Antiheld braucht Lebensregeln, eben Ratgeberweisheiten.
Da sind die Mutter des Antihelden, Alkoholikerin mit häufig wechselnden Männerbekanntschaften, und ein paar urkomische Verwandte, wie z.B. die fast 100 Jahre alte Großtante Ernestine. Karl ist stets bemüht um das andere Geschlecht und hat aufgrund seines Körperumfanges ein ziemliches Problem, eine Freundin zu finden. Dabei ist er offen für alles: Ein Ausflug in die Swingerszene ist an grotesker Komik kaum zu überbieten. Beiläufig probiert er auch einiges mit seinem Freund aus. Gerade mal so ... aus Langeweile und Neugier.
Karl versucht sich als Student der Kunstgeschichte (weil er sich dadurch Chancen bei den Frauen ausrechnet), arbeitet in einer Drücker-Kolonne und wird dann schließlich Taxifahrer. Insgesamt bringt er drei Menschen um, nicht absichtlich, eher aus Versehen. Grausig komisch ist die Szene als er seine Freundin, die eine Frischgräte verschluckt, durch einen Luftröhrenschnitt mit einem Teppichmesser retten will.
Am Schluss kommt es zu einer überraschenden Wendung. Der dicke Karl wird zum österreichischen Shooting-Star. Und der Polizist, der bei den Todesfällen ermittelt hatte, wird sein Manager.
Ein moderner Schelmenroman, ein dickes Kind, das naiv und unbedarft durch das Leben poltert. Eine Lektüre, die unterhält. 240 Seiten, an einem Nachmittag gelesen. Das spricht für sich!
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Donnerstag, 15. März 2012
Buchmesse Leipzig: Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung
Der Buchpreis zur Europäischen Verständigung, verliehen am Vorabend der Eröffnung der Leipziger Buchmesse im Gewandhaus, geht 2012 an die Historiker Ian Kershaw und Timothy Snyder.
Ian Kershaw beschäftigt sich in seinem Buch „Das Ende: Kampf bis in den Untergang - NS-Deutschland 1944/45“ mit der Frage, warum die besiegten Deutschen bis zur totalen Vernichtung weiter kämpften. Timothy Snyder widmet sein Buch „Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin“ den Millionen Opfern des roten und braunen Terrors.




Quelle / ausführliche Darstellung, Laudatio und Dankesreden der beiden Preisträger: mdr.de
Zum Interview von Peter Voß mit Ian Kershaw vom November 2011 (44 Minuten) in der: 3sat mediathek
Ian Kershaw beschäftigt sich in seinem Buch „Das Ende: Kampf bis in den Untergang - NS-Deutschland 1944/45“ mit der Frage, warum die besiegten Deutschen bis zur totalen Vernichtung weiter kämpften. Timothy Snyder widmet sein Buch „Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin“ den Millionen Opfern des roten und braunen Terrors.
Quelle / ausführliche Darstellung, Laudatio und Dankesreden der beiden Preisträger: mdr.de
Zum Interview von Peter Voß mit Ian Kershaw vom November 2011 (44 Minuten) in der: 3sat mediathek
Mittwoch, 14. März 2012
Leipziger Buchmesse 2012- Auftaktpressekonferenz 14.3.12
Auf das Urheberrecht könne man nicht verzichten, denn geistiges Eigentum sichere erst die kulturelle Vielfalt. Der eBook-Umsatz steige kontinuierlich, und die Buchbranche sei eine stabile Größe in der Gesamtwirtschaft – das waren die Kernaussagen von Prof. Dr. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bei der Auftaktpressekonferenz zur Leipziger Buchmesse.
„Erotic Fantasy“: Was ist denn das?
Per Kommentar-Funktion machte mich eine Autorin auf ihre in der Kindle-Edition erschienene Buch-Reihe aufmerksam und erkundigte sich freundlich, ob ich diese nicht in meinem Blog Bücher und eBooks vorstellen möchte. Das Genre hat sie auch gleich benannt: „Erotic Fantasy“ für Frauen. Mein erster Impuls: Hm, nicht ganz mein Gebiet. Doch die Neugier siegte, und ich schaute mir die Leseprobe auf amazon.de an: Es geht um außerirdische Krieger, die auf der Suche nach ihren Feinden auf der Erde landen und eine ungeheure erotische (auch homoerotische) Anziehungskraft auf die Menschheit ausüben.
Nichts zu tun hat die „Erotic Fantasy“ und die Masse der Trivialliteratur allerdings mit J. R. R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“, Michael Endes Romanen „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“, die schließlich schon ab den 60er Jahren einen Fantasy-Boom auslösten. Noch deutlich übertroffen von „Harry Potter“ – aber die Jugend-Fantasy ist Welten entfernt von der „Erotic Fantasy“. Übrigens, wo die Grenze zwischen Trivial- und der sog. ernsten Literatur, verläuft sollte dann auch jeder für sich entscheiden. H. P. Lovecraft und Edgar Allan Poe? Letzterer ist wahrscheinlich unstrittig zuzuordnen. Marion Zimmer Bradley mit die „Nebel von Avalon“? Trivial oder nicht? Für mich war das Buch eine spannende und gut geschriebene Lektüre, die ich nicht missen möchte.
Aktuell in der ganzen Welt bekannt als Autorin für „Erotic Fantasy“-Romane ist zum Beispiel Katie MacAlister, die mehrmals in der Bestseller-Liste der New York Times war. Ihre lüsternen Vampire füllen inzwischen ganze Bücherregale. Wo es so viele Anbieter, Titel und Marktplayer gibt, muss es auch zahlreiche Nachfrager – sprich Leser - geben. Und nicht zu vergessen: im Halbdunkel der Kinosäle tummeln sich inzwischen regelmäßig die Vampire der Twilight-Saga. Man muss es nicht mögen, aber das Phänomen existiert.
Wissenschaftliche Arbeiten, Verkaufszahlen, etc. speziell zum Sub-Genre „Erotic Fantasy“ etc.? Leider Fehlanzeige - nichts zu finden im www. Oder kennt jemand da etwas Interessantes zum Thema?
Quellen und weiterführende Informationen:
Kurz: das Gute im Kampf gegen das Böse – mit einer gehörigen Zugabe Sex. Erinnert doch sehr an die griechische Mythologie: Gottheiten mit überirdischen Fähigkeiten, die auch sexuellen Abenteuern mit den Sterblichen nicht aus dem Weg gehen. Ist der Halbgott Herkules, der muskelbepackte Held, nicht eine Blaupause für Fantasy-Gestalten mit erotischer Ausstrahlung?
Rückgriff auf Mythen, Sagen, Märchen, gepaart mit Eskapismus, d.h. Flucht aus der realen Welt in vereinfachte Strukturen, sind Grundzüge des Genres. Übrigens, im vorliegenden Fall wäre m.E. „Science Fiction Erotic Fanatsy“ die treffendere Bezeichnung …
Schaut mal selbst: Stöbert man bei XinXii, amazon.de oder auf anderen Plattformen, dann fällt immer wieder auf, dass das Genre „Erotik“ mit den Fantasy-Zutaten Vampire, Werwölfe, Gestaltwandler, Hexer, Engel, Dämonen, Magie etc. in einem nicht zu übersehenden Maß vertreten ist. Bei amazon.de gibt es über 2.500 Kindle eBooks unter dem Stichwort „Erotic Fantasy“ – hauptsächlich in englischer Sprache. Beim Suchwort „Erotik Fantasy“ werden allerdings nur 78 Treffer gelistet.
Neben der „Erotic Fantasy“ existieren zahlreiche weitere Unterkategorien des Fantasy-Genres: Dark Fantasy, Romantasy, Urban Fantasy oder auch Mystery. boersenblatt.net zählt fast 100 Verlage auf, die sich exklusiv oder zumindest teilweise dem Thema widmen.
Rückgriff auf Mythen, Sagen, Märchen, gepaart mit Eskapismus, d.h. Flucht aus der realen Welt in vereinfachte Strukturen, sind Grundzüge des Genres. Übrigens, im vorliegenden Fall wäre m.E. „Science Fiction Erotic Fanatsy“ die treffendere Bezeichnung …
Schaut mal selbst: Stöbert man bei XinXii, amazon.de oder auf anderen Plattformen, dann fällt immer wieder auf, dass das Genre „Erotik“ mit den Fantasy-Zutaten Vampire, Werwölfe, Gestaltwandler, Hexer, Engel, Dämonen, Magie etc. in einem nicht zu übersehenden Maß vertreten ist. Bei amazon.de gibt es über 2.500 Kindle eBooks unter dem Stichwort „Erotic Fantasy“ – hauptsächlich in englischer Sprache. Beim Suchwort „Erotik Fantasy“ werden allerdings nur 78 Treffer gelistet.
Neben der „Erotic Fantasy“ existieren zahlreiche weitere Unterkategorien des Fantasy-Genres: Dark Fantasy, Romantasy, Urban Fantasy oder auch Mystery. boersenblatt.net zählt fast 100 Verlage auf, die sich exklusiv oder zumindest teilweise dem Thema widmen.
Nichts zu tun hat die „Erotic Fantasy“ und die Masse der Trivialliteratur allerdings mit J. R. R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“, Michael Endes Romanen „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“, die schließlich schon ab den 60er Jahren einen Fantasy-Boom auslösten. Noch deutlich übertroffen von „Harry Potter“ – aber die Jugend-Fantasy ist Welten entfernt von der „Erotic Fantasy“. Übrigens, wo die Grenze zwischen Trivial- und der sog. ernsten Literatur, verläuft sollte dann auch jeder für sich entscheiden. H. P. Lovecraft und Edgar Allan Poe? Letzterer ist wahrscheinlich unstrittig zuzuordnen. Marion Zimmer Bradley mit die „Nebel von Avalon“? Trivial oder nicht? Für mich war das Buch eine spannende und gut geschriebene Lektüre, die ich nicht missen möchte.
Aktuell in der ganzen Welt bekannt als Autorin für „Erotic Fantasy“-Romane ist zum Beispiel Katie MacAlister, die mehrmals in der Bestseller-Liste der New York Times war. Ihre lüsternen Vampire füllen inzwischen ganze Bücherregale. Wo es so viele Anbieter, Titel und Marktplayer gibt, muss es auch zahlreiche Nachfrager – sprich Leser - geben. Und nicht zu vergessen: im Halbdunkel der Kinosäle tummeln sich inzwischen regelmäßig die Vampire der Twilight-Saga. Man muss es nicht mögen, aber das Phänomen existiert.
Wissenschaftliche Arbeiten, Verkaufszahlen, etc. speziell zum Sub-Genre „Erotic Fantasy“ etc.? Leider Fehlanzeige - nichts zu finden im www. Oder kennt jemand da etwas Interessantes zum Thema?
Quellen und weiterführende Informationen:
Montag, 12. März 2012
GASTBEITRAG: Anke Höhl-Kayser stellt Ihre Trilogie "Ronar" vor
Die Trilogie erzählt die Geschichte des Findeljungen Ronar, der als ungeliebter Ziehsohn in der Familie eines Schmieds aufwächst und auf abenteuerlichen Reisen die Kunst der Zauberei erlernt und Antwort auf die geheimnisvolle Frage nach seiner Herkunft erhält.
Teil 1 und 2 sind bereits im Buchhandel erhältlich. Teil 3 erscheint in Kürze.
Teil 1: Ronar
Ist es Schicksal oder Magie, die den zwölfjährigen Findeljungen Ronar zum Zaubervolk der Elthen und ihrem mächtigen und weisen Herrscher Athanian geleiten? Ronar hatte sich auf die Suche gemacht, um seine entführte Ziehschwester zu retten...
Teil 2: Ronar – Zwei Welten
Ronars Abenteuer geht weiter. Ein Jahr ist vergangen, seitdem Ronar den Schwarzen König Elaran besiegt und die Elthenkrone für Athanian zurückerobert hat. Doch dann wird Ronars Welt von einem unvorhergesehenen Ereignis aus den Angeln gehoben: Eine mysteriöse Krankheit sucht Athanian heim. Ronar steht ihm mit seinen magischen Kräften zur Seite. Ihre einzige Hoffnung ist Ronars Vater: Nur er kann Athanians Leben retten.
Unterdessen wird der Elthenpalast von einem fürchterlichen Feind angegriffen, gegen den sich Athanians Sohn Avenor als neugewählter Herrscher trotz seiner Selbstzweifel und seines Zwists mit seinem Bruder Satya behaupten muss. Ronars und Athanians Reise führt die beiden Freunde durch Zeit und Raum. Wird der Schwarze König ihnen helfen? Und ist Ronar seiner selbst und seiner magischen Fähigkeiten sicher genug, um gegen die geheimnisvollen Geschwister aus einer anderen Zeit bestehen zu können?
Anke Höhl-Kayser, 11.3.2012
Vita Anke Höhl-Kayser
Ich wurde 1962 in Wuppertal geboren und gehöre zu den vielen Autoren, die ihre Liebe zum Schreiben schon in der frühen Kindheit entdecken.
Im Anschluss an mein Abitur im Jahr 1982 absolvierte ich ein Studium der Literaturwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum in den Fächern Skandinavistik, Anglistik, Germanistik und Amerikanistik, das ich mit dem Magister Artium abschloss.
Teil 1 und 2 sind bereits im Buchhandel erhältlich. Teil 3 erscheint in Kürze.
Teil 1: Ronar
Ist es Schicksal oder Magie, die den zwölfjährigen Findeljungen Ronar zum Zaubervolk der Elthen und ihrem mächtigen und weisen Herrscher Athanian geleiten? Ronar hatte sich auf die Suche gemacht, um seine entführte Ziehschwester zu retten...
Der Weg in den Nebelwald und die Reise mit Athanian führt ihn zugleich tief in sein Inneres - denn er wird erfahren, wer er ist und welchem Zweck seine Suche dient. Auf der Burg im Kargen Land wartet der Schwarze König. Er fordert den Elthenherrscher zum Kampf auf Leben und Tod - und Ronar gerät zwischen die Fronten der beiden Mächte...
Durch das Erlernen der Zauberkunst erfährt Ronar, was Macht im Bösen wie im Guten bewirken kann. Er muss viele Gefahren bestehen und sich der größten aller Herausforderungen stellen: seinem eigenen Ich.
Der Debütroman von Anke Höhl-Kayser bietet den Lesern spannende Unterhaltung und konfrontiert mit zentralen Fragen unserer Existenz.
Durch das Erlernen der Zauberkunst erfährt Ronar, was Macht im Bösen wie im Guten bewirken kann. Er muss viele Gefahren bestehen und sich der größten aller Herausforderungen stellen: seinem eigenen Ich.
Der Debütroman von Anke Höhl-Kayser bietet den Lesern spannende Unterhaltung und konfrontiert mit zentralen Fragen unserer Existenz.
Teil 2: Ronar – Zwei Welten
Ronars Abenteuer geht weiter. Ein Jahr ist vergangen, seitdem Ronar den Schwarzen König Elaran besiegt und die Elthenkrone für Athanian zurückerobert hat. Doch dann wird Ronars Welt von einem unvorhergesehenen Ereignis aus den Angeln gehoben: Eine mysteriöse Krankheit sucht Athanian heim. Ronar steht ihm mit seinen magischen Kräften zur Seite. Ihre einzige Hoffnung ist Ronars Vater: Nur er kann Athanians Leben retten.
Unterdessen wird der Elthenpalast von einem fürchterlichen Feind angegriffen, gegen den sich Athanians Sohn Avenor als neugewählter Herrscher trotz seiner Selbstzweifel und seines Zwists mit seinem Bruder Satya behaupten muss. Ronars und Athanians Reise führt die beiden Freunde durch Zeit und Raum. Wird der Schwarze König ihnen helfen? Und ist Ronar seiner selbst und seiner magischen Fähigkeiten sicher genug, um gegen die geheimnisvollen Geschwister aus einer anderen Zeit bestehen zu können?
Anke Höhl-Kayser, 11.3.2012
Vita Anke Höhl-Kayser
Ich wurde 1962 in Wuppertal geboren und gehöre zu den vielen Autoren, die ihre Liebe zum Schreiben schon in der frühen Kindheit entdecken.
Im Anschluss an mein Abitur im Jahr 1982 absolvierte ich ein Studium der Literaturwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum in den Fächern Skandinavistik, Anglistik, Germanistik und Amerikanistik, das ich mit dem Magister Artium abschloss.
Ab 2009 begann ich mich – spät, aber intensiv - dem Schreiben zu widmen. Im Laufe von drei Jahren habe ich drei Bücher und etliche Kurzgeschichten und Gedichte veröffentlicht.
Zwei meiner bei Wettbewerben eingereichten Kurzgeschichten sind mit Preisen ausgezeichnet worden.
Ich lebe mit meinem Mann und meinen beiden Kindern in Wuppertal.
Zwei meiner bei Wettbewerben eingereichten Kurzgeschichten sind mit Preisen ausgezeichnet worden.
Ich lebe mit meinem Mann und meinen beiden Kindern in Wuppertal.
Sonntag, 11. März 2012
Volksabstimmung in der Schweiz: Mehrheit gegen Buchpreisbindung
Beim Volksentscheid über das Buchpreisbindungsgesetz in der Schweiz stimmten nach Bericht von boersenblatt.net 56,1% der Stimmberechtigten mit "Nein". Der "Röstigraben" ist damit wieder ein Stück tiefer geworden: Vor allem die Deutschschweizer stimmten gegen die Buchpreisbindung. In der Westschweiz gibt es seit rund 20 Jahren keine Festpreise mehr, die Mehrheit der Stimmberechtigten hätten diese jedoch gerne wieder gehabt.
Das Ergebnis der Volksabstimmung ist ein neues Argument für alle Befürworter der Buchpreisbindung: Wer den freien Buchpreis kennen gelernt hat, hätte gerne die Preisbindung wieder.
boersenblatt.net
Weitere Informationen:
Weitere Informationen:
NZZ 11.3.2012
Nachtrag vom 17. März 2012: Topaktuelle Reaktionen, Stellungnahmen etc, zur Volksabstimmung in der Schweiz findet Ihr auf boersenblatt.net: "Die Schweiz ohne Preisbindung - Eine Frage der Zeit"
Nachtrag vom 17. März 2012: Topaktuelle Reaktionen, Stellungnahmen etc, zur Volksabstimmung in der Schweiz findet Ihr auf boersenblatt.net: "Die Schweiz ohne Preisbindung - Eine Frage der Zeit"
Samstag, 10. März 2012
Keith Richards: Life – keine Buchempfehlung ...
Richards, Keith
Life
Heyne 2010
736 Seiten
ISBN 3-453-16303-6
Keith Richards, die Rolling Stones, das klingt interessant. Das lese ich!
Life
Heyne 2010
736 Seiten
ISBN 3-453-16303-6
Keith Richards, die Rolling Stones, das klingt interessant. Das lese ich!
Am Anfang bin ich begeistert: Ich erfahre, wie Keith Richards zum Gitarristen wurde und mit Mick Jagger und Brian Jones die Rolling Stones gründete. Richards erklärt seine Riff-Technik. Muss irgendwie was ganz Neues gewesen sein und auch ganz einzigartig. Leider habe ich als Nicht-Gitarrist nicht ganz verstanden, um was es eigentlich geht. "Jumpin' Jack Flash" oder "Honky Tonk Women" – wow, als Leser bin ich bei der Entstehung dabei. Legendäre Konzerte und Tourneen in den USA – Keith Richards nimmt mich mit auf die Reise.
Aber dann: Ein Multi-Millionär erklärt seinen lebenslangen Kampf gegen das Establishment. Auf gefühlten 300 Seiten rechnet er mit Sir Mick Jagger ab, dem Verräter der englischen Arbeiterklasse. Upps! Das Who-is-Who der Pop- und Rock-Kultur zieht vorüber. Leider nur schemenhaft, nie als echte Menschen. Alle Achtung, mit wem Uschi Obermaier geschlafen hat!
Ach ja, und dann gibt es noch ein Thema auf gefühlten 1000 Seiten. Sorry, das Buch hat nur knapp über 700, Gefühle können ja so trügerisch sein: Drogen, Drogen und Drogen. Super, das war es dann für mich. Die Lektüre zieht sich hin ... Schade, der Mensch Keith Richards erscheint nirgendwo, auf keiner einzigen Seite. Ich quäle mich durch über 700 Seiten und erfahre eigentlich nichts. Ich schließe mich Kirstin Reinhardt von der taz an. „Sollen lieber Songs schreiben, die Musiker.“
Weitere Rezensionen:
perlentaucher.de
Aber dann: Ein Multi-Millionär erklärt seinen lebenslangen Kampf gegen das Establishment. Auf gefühlten 300 Seiten rechnet er mit Sir Mick Jagger ab, dem Verräter der englischen Arbeiterklasse. Upps! Das Who-is-Who der Pop- und Rock-Kultur zieht vorüber. Leider nur schemenhaft, nie als echte Menschen. Alle Achtung, mit wem Uschi Obermaier geschlafen hat!
Ach ja, und dann gibt es noch ein Thema auf gefühlten 1000 Seiten. Sorry, das Buch hat nur knapp über 700, Gefühle können ja so trügerisch sein: Drogen, Drogen und Drogen. Super, das war es dann für mich. Die Lektüre zieht sich hin ... Schade, der Mensch Keith Richards erscheint nirgendwo, auf keiner einzigen Seite. Ich quäle mich durch über 700 Seiten und erfahre eigentlich nichts. Ich schließe mich Kirstin Reinhardt von der taz an. „Sollen lieber Songs schreiben, die Musiker.“
Weitere Rezensionen:
perlentaucher.de
Freitag, 9. März 2012
Fauler Apfel? Preisabsprachen?
„The Wallstreet Journal“ berichtet aktuell:
Und in Zukunft, wenn das Agentur-Modell kippt, was geschieht dann? eBooks werden in den USA zunächst billiger, dann wird es einen Preiskampf geben- so die vorsichtige Annahme. Es werden höchstwahrscheinlich einige Markt-Player verschwinden. Wie lange werden die überlebenden Giganten sich einen Preiskampf leisten? Bis einer das Monopol hat oder bis man einen Waffenstillstand schließt, zum gegenseitigen Nutzen? Und das interessiert die Leser: Wann werden die Preise wieder steigen?
Übrigens hat die Europäische Union schon im Dezember 2011 folgendes verlauten lassen: „Kommission leitet förmliches Prüfverfahren für den Verkauf von E-Büchern ein. Die Kommission wird in erster Linie untersuchen, ob die Verlage und Apple rechtswidrige Vereinbarungen geschlossen oder durch andere Verhaltensweisen Wettbewerbsbeschränkungen in der EU oder im EWR bezweckt oder bewirkt haben. Außerdem prüft die Kommission Art und Konditionen der Handelsvertreterverträge, die die genannten fünf Verlage mit Einzelhändlern für den Absatz von E-Büchern geschlossen haben. Die Kommission hat Bedenken, dass diese Verhaltensweisen gegen die Kartellvorschriften der EU verstoßen könnten, wonach Kartelle und wettbewerbsbeschränkende Verhaltensweisen verboten sind (Artikel 101 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union – AEUV).“ Interessant!
Quellen und weiterführende Informationen:
boersenblatt.net
The Wallstreet Journal
Europäische Union
„Das US-Justizministerium plant eine Anklage gegen Apple und fünf der größten US-Verlage wegen heimlicher Preisabsprachen. Demnach sollen die Firmen Preiserhöhungen für E-Books gemeinsam beschlossen und damit gegen das Kartellrecht verstoßen haben.“Ob Benzin oder eBooks, Preisabsprachen von Oligopolen sind auch im Mutterland des Kapitalismus nicht gerne gesehen. Zumal es keine Preisbindung für Bücher gibt. Jetzt droht Apple und fünf Verlagen ein Kartellverfahren seitens des US-Justizministeriums. Im Bericht des Wallstreet Journals heißt es weiter:
„Einige der beschuldigten Parteien sind den Insidern zufolge bereits auf die Behörden zugegangen. Sie streben demnach einen Vergleich an, um das Kartellverfahren beizulegen und ein potenziell imageschädigendes Gerichtsverfahren zu vermeiden. Sollte die außergerichtliche Einigung Erfolg haben, dürfte dies weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben. Möglicherweise werden E-Books dann günstiger.“Im Mittelpunkt steht dabei das sog. Agentur-Modell, das von Steve Jobs persönlich vorgeschlagen worden sei: Die Verlage legen einen Preis für eBooks fest. Apple erhält von diesem Fixpreis pauschal 30 Prozent. Konkurrierende Händler dürfen nicht billiger verkaufen. Das ganze richtet sich also gegen Amazon und seine Dumping-Preise bei eBooks. Laut „The Wallstreet Journal“ soll Steve Jobs zu den Verlegern gesagt haben: „Und ja, der Kunde zahlt dann ein wenig mehr, aber das wollt ihr ja sowieso." Die Verlage sahen hier eine Chance, den Preisverfall zu stoppen.
Und in Zukunft, wenn das Agentur-Modell kippt, was geschieht dann? eBooks werden in den USA zunächst billiger, dann wird es einen Preiskampf geben- so die vorsichtige Annahme. Es werden höchstwahrscheinlich einige Markt-Player verschwinden. Wie lange werden die überlebenden Giganten sich einen Preiskampf leisten? Bis einer das Monopol hat oder bis man einen Waffenstillstand schließt, zum gegenseitigen Nutzen? Und das interessiert die Leser: Wann werden die Preise wieder steigen?
Übrigens hat die Europäische Union schon im Dezember 2011 folgendes verlauten lassen: „Kommission leitet förmliches Prüfverfahren für den Verkauf von E-Büchern ein. Die Kommission wird in erster Linie untersuchen, ob die Verlage und Apple rechtswidrige Vereinbarungen geschlossen oder durch andere Verhaltensweisen Wettbewerbsbeschränkungen in der EU oder im EWR bezweckt oder bewirkt haben. Außerdem prüft die Kommission Art und Konditionen der Handelsvertreterverträge, die die genannten fünf Verlage mit Einzelhändlern für den Absatz von E-Büchern geschlossen haben. Die Kommission hat Bedenken, dass diese Verhaltensweisen gegen die Kartellvorschriften der EU verstoßen könnten, wonach Kartelle und wettbewerbsbeschränkende Verhaltensweisen verboten sind (Artikel 101 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union – AEUV).“ Interessant!
Quellen und weiterführende Informationen:
boersenblatt.net
The Wallstreet Journal
Europäische Union
Donnerstag, 8. März 2012
Neil Postman zum Geburtstag: „Wir amüsieren uns zu Tode“
Neil Postman (* 8. März 1931 bis † 5. Oktober 2003) lehrte seit 1959 als Professor für Kommunikationswissenschaft und Medienökologie an der New York University. 1985 erschien „Wir amüsieren uns zu Tode“, sein Hauptwerk.
Für Neil Postman stellt sich in „Wir amüsieren uns zu Tode“ das Fernsehen als die Wurzel allen Übels dar: „Um es klar und deutlich zu sagen, ich untersuche und beklage in diesem Buch die einschneidendste Veränderung, die sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der amerikanischen Kultur vollzogen hat: den Niedergang des Buchdruckzeitalters und den Anbruch des Fernsehzeitalters.“ (S.17) Das Fernsehen ist für ihn ein Medium, „das uns Informationen in einer Form präsentiert, das sie versimpelt […] das die Informationen auf das Format von Unterhaltung zurechtstutzt. Niemandem wird in Amerika je eine Gelegenheit vorenthalten, sich zu amüsieren.“ (S.173) Diese Gedanken führt Neil Postman auf rund 200 Seiten eloquent aus.
Was er vor fast dreißig Jahren beschrieben hat, trifft in immer größerem Maße zu, wenn man bedenkt, dass Auswüchse wie „Big Brother“ oder „Dschungelcamp“ im Erscheinungsjahr noch nicht einmal vorausgeahnt werden konnten. Aber Fernsehen ist nicht nur zwielichtige Unterhaltung, wie sie Talk-Sendungen, Möchtegern-Nachrichten, Doku-Soaps etc. bieten. Fernsehen kennt auch den öffentlichen Diskurs auf höchstem Niveau, Kultursendungen sowie tiefgehende politische Analysen, wenn auch nur als Nischenformate. Aber Minderheiten-Veranstaltungen sind Bücher, Museen und Theateraufführungen auch. Fernsehen ist so ambivalent, wie andere Medien, z.B. das Internet, es macht die Dummen dümmer und die Klugen Klüger.
Wir amüsieren uns zu Tode: Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie
Fischer; Auflage: 18., Aufl. (1. Dezember 1988)
206 Seiten
ISBN 978-3596242856
Quellen und weiterführende Informationen:
Mittwoch, 7. März 2012
eBook gratis: "Nathan der Weise" bei Amazon
Wer kennt sie nicht aus der schulischen Pflichtlektüre? Die Ringparabel aus Gotthold Ephraim Lessings Drama "Nathan der Weise" aus dem Jahr 1779?
Dieser grandiose Appell an die Toleranz ist heute noch genauso lesenswert wie vor über 200 Jahren. Das Buch gibt es gratis als Kindle eBook bei Amazon.
Dienstag, 6. März 2012
In den Niederlanden: Kampf der Giganten geht in die nächste Runde!
Das Online-Magazin e-book-news.de meldet, dass Barnes und Noble, der größte Konkurrent von Amazon, seinen Eintritt in den europäischen Markt vorbereitet.
Die Registrierung bei der niederländische Handelsregister sei bereits erfolgt, Barnes und Noble verhandle bereits mit einem niederländischen Barsortimenter. Ein gut gewählter Standort, denn in den Niederlanden hat Amazon keine eigene shop-Präsenz.
Damit setzt sich der Kampf der Giganten, der erst jüngst durch extreme Preissenkungen bei den jeweiligen Readern zum Ausdruck gekommen war, fort.
Quellen und weiterführende Informationen:
e-book-news
boersenblatt.net
buchreport.de
Die Registrierung bei der niederländische Handelsregister sei bereits erfolgt, Barnes und Noble verhandle bereits mit einem niederländischen Barsortimenter. Ein gut gewählter Standort, denn in den Niederlanden hat Amazon keine eigene shop-Präsenz.
Damit setzt sich der Kampf der Giganten, der erst jüngst durch extreme Preissenkungen bei den jeweiligen Readern zum Ausdruck gekommen war, fort.
Quellen und weiterführende Informationen:
e-book-news
boersenblatt.net
buchreport.de
Montag, 5. März 2012
Buchbesprechung: „Schwabenbomber“ – Historischer Roman
Friedrich, Gerd:
Schwabenbomber
Silberburg Verlag 2011
430 Seiten
ISBN 978-3-8425-1151-4
Im Dezember 1918 kommt Karl Negele aus dem Ersten Weltkrieg heim. Er gerät in die Nachkriegswirren, geprägt vom massenhaftem Elend und bürgerkriegsähnlichen Unruhen. Die Hauptfigur schließt sich dem sog. „Schwabenkomitee“ an. Auf Seite 324 des Buches wird das politische Programm zusammengefasst: „Eine schwäbisch-alemannische Republik in einem vereinten Europa ist heute noch mein Traum. Die würde uns auf ewige Zeiten Frieden bringen […] Wohlgemerkt eine echte Bürgerrepublik mit vielen Möglichkeiten, das Volk an allen wichtigen Entscheidungen zu beteiligen.“ Für diesen Separatisten-Traum von Frieden und Demokratie ist Karl Negele auch bereit, Gewalt auszuüben.
Eine behäbige Geschichte in epischer Breite erzählt von Gerd Friedrich, einem pensionierten Lehrer. Das Buch ist im Silberburg-Verlag erschienen, der auf seiner Homepage sein Programm folgendermaßen beschreibt: „Unser Programm: Baden-Württemberg.“
Sonntag, 4. März 2012
T.C. Boyle: Wenn das Schlachten vorbei ist - Buchvideo und Termine der Lesereise
Das Buchvideo des Carl Hanser Verlag auf You Tube
T.C. Boyle Lesereise 2012:
T.C. Boyle Lesereise 2012:
02. Mai 2012:WIEN
03. Mai 2012: HAMBURG
05. Mai 2012: BERLIN
07. Mai 2012: MÜNCHEN
08. Mai 2012: FREIBURG
09. Mai 2012: ZÜRICH
Mein Tipp: Ausführliche Informationen zum Buch, zum Autor, Pressestimmen etc. auf: http://www.tcboyle.de/
Diese Webseite ist eine wirklich professionell gemachte und zugleich äußerst informative Autoren- und Werkseite.
Diese Webseite ist eine wirklich professionell gemachte und zugleich äußerst informative Autoren- und Werkseite.
Buchbesprechung: „Tiere“ von Simon Beckett
Beckett, Simon:
Tiere
Rowohlt Digitalbuch 2011
Kindle Edition
ASIN B004WOX5O8
Über „Tiere“ gibt es sehr unterschiedliche Ansichten. Zahlreiche Fans der David-Hunter-Reihe lehnen dieses Buch von Simon Beckett ab, weil es so ganz anders ist als seine Krimis.
Beckett selbst schreibt im Vorwort: „Tiere ist mein zweiter Roman und bis heute wohl mein bösester. Hinsichtlich des Stils, der Geschichte und der Erzählperspektive war und ist er sicherlich ein Sonderfall.“ Das trifft zu. Der Ich-Erzähler, Nigel, ist ein zurückgebliebener, gehemmter junger Mann, der als Bürogehilfe sein Dasein fristet. Nigel gewährt dem Leser einen Einblick in seinen tristen Alltag. Als wäre es das Normalste auf der Welt erzählt er, wie er Menschen, allesamt Außenseiter der Gesellschaft, die keiner vermisst oder sucht, im Keller gefangen hält.
Die Intention des Autors wird im Vorwort deutlich beschrieben: „Mehr noch als beim Vorgänger Voyeur wollte ich einen Erzähler erschaffen, der grausame Taten begeht, für den der Leser aber dennoch Sympathien hegt. Ein Monster mit menschlichem Antlitz, wenn man so will. Außerdem steckt in dem Roman viel schwarzer Humor, denn der Leser soll lachen, selbst wenn ihn die Geschichte erschreckt.“ Ersteres ist ihm gelungen. Lachen hat die Lektüre bei mir jedoch nicht hervorgerufen, eher Kopfschütteln.
Nigel wirkt in seiner Einfalt auf den ersten Blick tatsächlich sympathisch. Beschreibt er sein Leben und vor allem die Konflikte mit seinen verstorbenen Eltern, dann hat man Mitleid mit diesem Menschen. Nigel selbst hat jedoch kein Mitleid mit seinen Gefangenen, die für ihn nur Tiere sind. Hier eine Kostprobe von Nigels beschränkter Wahrnehmung und seinem leicht dahin plätschernden Erzählstil:
„Zur Fütterung werden sie oft unruhig, an diesem Abend erschienen sie jedoch recht friedlich. Trotzdem schob ich die Schüsseln lieber mit einem Besenstiel unter den Gittern der einzelnen Abteile hindurch. Nur für den Fall. Das Neue bekam sein Futter zum Schluss. Die anderen drei begannen sofort zu fressen, das Neue aber nicht. Es betrachtete nur das Futter und kippte dann die Schüssel um.“ (Tiere, S.12)
Nigel ist „ein Comic-Fan und fernsehsüchtiger Einzelgänger, dem nicht einmal bewusst ist, dass das, was er tut, falsch ist, ja der gar nicht versteht, warum er es tut. Und der, trotz der Vorgänge in seinem Keller, Angst hat, nachts auf die Straße zu gehen, weil ihm ein Irrer auflauern könnte.“(Tiere, Vorwort)
Die Erzählung gewinnt an Fahrt als Nigels Kolleginnen Karen und Cheryl in Begleitung ihres Freundes Pete zu Besuch kommen. Besonders Pete wird lebendig beschrieben: Ein recht primitiver Draufgängertyp dessen Lieblingsbeschäftigungen Saufen und Sex sind. In der Konfrontation mit seinen Gästen wächst die Spannung und wird die Handlung vorangetrieben.
Auch wenn man das Ende schon früh erahnt, kann ich das Buch nur empfehlen!
Samstag, 3. März 2012
Self-Publishing bei amazon
Wolfgang Tischer, Betreiber des Blogs literaturcafe.de, hat m.E. den besten Ratgeber für Indie-Autoren, Jungautoren, Neuschriftsteller oder Self-Publisher zum Thema Kindle Direct Publishing zusammengestellt. Der Artikel "Amazon Kindle: 10 Tipps wie Sie Ihr eigenes E-Book veröffentlichen und 70% Autorenhonorar bekommen" ist eine Pflichtlektüre für alle, die es selbst versuchen wollen. Vom Artikel geht es dann auch zum eBook "Amazon Kindle: Eigene E-Books erstellen und verkaufen" von Wolfgang Tischer im Kindle-shop. Das eBook steht aktuell auf Platz "330 bezahlt in Kindle-Shop".
Gesetzentwurf zum privaten Weiterverkauf von eBooks
"Entwurf eines Gesetzes zur Ermöglichung der privaten Weiterveräußerung unkörperlicher Werkexemplare".
Der Titel des Gesetzentwurfs im klassischen Juristendeutsch klingt etwas gewöhnungsbedürftig, die skizzierte Problemstellung allerdings ist klar und treffend beschrieben:
"Es ist rechtlich ungeklärt, ob Verbraucherinnen und Verbraucher, die Musik, Filme, Bücher oder Computerspiele als Download im Internet kaufen, berechtigt sind, die entsprechenden Dateien im Rahmen des privaten Gebrauchthandels weiterzuverkaufen [...] Verbraucher, die unbedarft Mediendateien als „Gebrauchtware“ weiterverkaufen, müssen derzeit befürchten, von den Inhabern der an den betroffenen Werken bestehenden Urheber- und Leistungsschutzrechte auf Unterlassung und Schadensersatz verklagt zu werden [...] Verbrauchern ist jedoch häufig gar nicht bewusst, dass die Medienprodukte, die sie per Download in unkörperlicher Form erwerben, gegebenenfalls weniger wert sind als körperliche Werkexemplare, also im Laden gekaufte CDs oder gedruckte Bücher. Denn während ein Buch oder eine CD, die der Besitzer nicht mehr benötigt, jederzeit gebraucht weiterveräußert werden kann, um einen wirtschaftlichen Restwert zu realisieren, ergeben sich für den Secondhandhandel mit Dateien unerwartete Schwierigkeiten. Aufgrund der unklaren Rechtslage lassen Onlineshops wie eBay einen entsprechenden Handel schon von vornherein nicht zu [...]"Die vorgeschlagene Lösung klingt einfach:
"Es wird eine gesetzliche Weiterveräußerungsbefugnis für unkörperliche Werkexemplare ins Urheberrechtsgesetz aufgenommen."Das Problem der ganz und gar unlimitierten elektronischen Vervielfältigung wird allerdings nicht erwähnt. Das Spannungsfeld Weiterveräußerungsrecht versus Recht des Autors an seinem Werk nicht aufgelöst. Die unterschiedlichen Interessengruppen werden hier noch lange nach einer für alle Beteiligten angemessenen Lösung suchen müssen.
Ach ja, der Gesetzentwurf stammt von der Partei "Die Linke" und hat wohl keine Aussicht auf Erfolg.
Quelle und weiterführende Beiträge:
Deutscher Bundestag Drucksache 17/8377, 17. Wahlperiode 18. 01. 2012
Nutzerrechte
Freitag, 2. März 2012
Josef Wilfing: Abgründe - Buchempfehlung
Wilfling , Josef:
Weiterführende Informationen:
Abgründe
Wenn aus Menschen Mördern werden
Heyne-Verlag 2010
Kindle Edition
ASIN: B004P1JB9Q
Nichts für schwache Nerven!
Der Autor, Josef Wilfing, war 42 Jahre bei der Münchner Polizei tätig, davon 22 Jahre bei der Mordkommission. Über 100 Mordfälle hat er selbst bearbeitet. Ausgehend von den biblischen Todsünden schildert er in seinem Buch „Abgründe“ einige besonders drastische Verbrechen, die aus Habgier, Mordlust oder Wollust begangen wurden.
Die Lektüre ist zweifelsfrei spannend. Als Leser will man unbedingt wissen, wie es weitergeht, wie es endet. Dabei ist die Sprache einfach gehalten, berichtsmäßig, nie literarisch oder gar effekthaschend. Man kann sagen: für einen pensionierten Beamten authentisch.
Bei aller Spannung und der Neigung, das Buch wie einen Krimi zu lesen, bleibt immer der Gedanke, dass alle geschilderten Grausamkeiten auf realen Geschehnissen fundieren. Wenn auch aus Gründen des Datenschutzes Namen etc. anonymisiert wurden.
Bei einem Fall wird ein Rentner brutal erschlagen, er stirbt aber daran, dass ihm einer der Täter einen Besen in den Hals rammt – das ist wirklich nichts für schwache Nerven.
Warum Menschen zu Mördern werden, ist mir bei der Lektüre nicht eindeutig klar geworden, wozu sie fähig sind, das allerdings schon. Ich kann das Buch sehr empfehlen!
Weiterführende Informationen:
Donnerstag, 1. März 2012
eBooks rückwärts? Das gibt es nur in einem Schaltjahr: Am 29.2. öffnete die digitale Bibliothek skoobe.
Der Name skoobe ist einfach: eBooks rückwärts gelesen,
fertig. Das Konzept ist auch einfach: Anmelden bei skoobe.de, App für iPhone
oder Tablet runterladen, Buch aussuchen und lesen. Die Konditionen sind auch
einfach: bis zu fünf Bücher gleichzeitig ausleihen, für nur 9,99 EURO im Monat.
Die mobile Bibliothek skoobe ist seit dem 29.2.2012 am Start.
Das Einführungsangebot gilt nur für die ersten 10.000 Kunden, ab 1.3.2013 kann man für den gleichen Preis nur noch zwei
Bücher monatlich ausleihen. Leseproben ermöglichen dem Leser (auch ohne Mitgliedschaft)
das Anlesen aller verfügbaren Bücher bei skoobe. Laut Betreiber skoobe, ein Gemeinschaftsunternehmen
von arvato, der Verlagsgruppe Random House und der Verlagsgruppe Georg von
Holtzbrinck, konzentriert sich das eBook-Angebot auf die Segmente unterhaltende
Literatur, Sachbücher, Ratgeber sowie Kinder- und Jugendbücher und umfasst
bereits aktuelle Bücher namhafter deutscher Verlage, u.a. Droemer, DVA,
Fischer, Goldmann, Heyne, Kiepenheuer & Witsch, Lübbe, Luchterhand und
Rowohlt. Das sind die Verlage, die zu den Betreibern gehören.
Geworben wird in
der Pressemitteilung
auch damit, dass man aktuelle Bestseller wie „Das Orchideenhaus“ von Lucinda
Riley und Sachbücher wie Steve Jobs’ Biografie von Walter Isaacson ausleihen
kann. Sobald die Android-App erschienen ist, werde ich das Sortiment
begutachten.
„Mit skoobe gibt es erstmals in Deutschland ein
Flatrate-Angebot für elektronische Lektüre.“, schreibt e-book-news. Stimmt nicht
ganz: Das Onleihe-System der Stadtbüchereien bietet bereits eine eBook-Flatrate,
und zwar z.B. die Stadtbücherei Freiburg für nur 15 EURO pro Jahr. Neben eBooks
werden auch ePapers (SPIEGEL, Handelsblatt etc.) und auch eAudios sowie eVideos angeboten. Und nicht zu vergessen: Printmedien sind auch im Jahrespreis dabei. „Der
Weg in die Leihbücherei war gestern.“, wie itopnews meint, stimmt also auch nicht. Richtig wäre: Die (öffentliche) Leihbücherei
ist auch nicht von gestern.
Laut boersenblatt umfasst das
skoobe-Angebot „mehr als 8.000 digitale Bücher“, damit schlägt es allerdings
die Onleihe-Bestände
der meisten Stadtbibliotheken, Freiburg hat rund 2100 eBooks, Berlin dagegen
rund 11.000 eBooks im Bestand. Auch dauert es, bis Neuerscheinungen beschafft
sind und es gibt Wartezeiten, wenn ein eBook ausgeliehen ist.
Höchstwahrscheinlich eine Frage der erworbenen Lizenzen.
Ein interessantes, wenn auch nicht ganz neues Konzept ist skoobe auf jeden Fall.
Erfahrungsberichte folgen.
Quellen und
weiterführende Beiträge:
... und selbstverständlich: www.skoobe.de
GASTBEITRAG: Lena Glück stellt ihr Buch „UFFBASSE ABNEMME! - oder: Lach Dich Schlank“ vor
Ich hatte die Nase voll von den angebotenen Diät-Büchern, von den angepriesenen Mittelchen und von den schlanken Ärzten, die mir ständig diktieren wollten, was ich darf und was gut für mich ist. Bei meinem Buch handelt es sich nicht um eine weitere XY-Diät, sondern um Erlebnisse, die mit Ironie und Witz beschreiben, wie man sich als gewichtiges Mitglied der Gesellschaft fühlt und was einem dabei alles so passieren kann.
Begleiten Sie mich in meinem Buch bei gefährlichen Selbstversuchen durch den Diäten-Dschungel und beäugen Sie mit mir kritisch die Diät-Industrie. In einigen Kurzgeschichten können Sie sich vielleicht wiederfinden und schon mit einem Lächeln einige Kalorien verbrauchen. Natürlich gebe ich auch meine Tipps weiter, wie ich es geschafft habe, ohne Verzicht, 50 Kilogramm abzunehmen.
Lena Glück, Freiburg den 1.3.2012
Weitere Informationen zur Gastautorin Lena Glück und ihrem Buch: hier klicken!
Begleiten Sie mich in meinem Buch bei gefährlichen Selbstversuchen durch den Diäten-Dschungel und beäugen Sie mit mir kritisch die Diät-Industrie. In einigen Kurzgeschichten können Sie sich vielleicht wiederfinden und schon mit einem Lächeln einige Kalorien verbrauchen. Natürlich gebe ich auch meine Tipps weiter, wie ich es geschafft habe, ohne Verzicht, 50 Kilogramm abzunehmen.
Lena Glück, Freiburg den 1.3.2012
Weitere Informationen zur Gastautorin Lena Glück und ihrem Buch: hier klicken!
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