Dienstag, 28. Februar 2012

libreka! veröffentlicht die Umsatzzahlen für 2011: Der Markt für eBooks wächst unaufhaltsam!


2009 beschrieb der SPIEGEL das eBook-Portal libreka! noch als eine „Verkaufsverhinderungsplattform“. Kritisiert wurden die Aufmachung, die mangelhaften Suchfunktionen und das umständliche Bezahlungssystem. 
Drei Jahre nach diesem vernichtenden Urteil sieht die Online-Welt von libreka! schon ganz anders aus! 

Die MVB (Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH), eine Tochter des Börsenvereins, die auch das VLB und die Agentur für Buchmarktstandards betreibt, gab am 19.1. 2012 voller Stolz die Quartalszahlen für das Vorjahr bekannt:
„Während im ersten Quartal des Jahres 2011 über libreka! noch rund 50.000 Euro Umsatz mit E-Books erzielt wurden, waren es in den letzten drei Monaten bereits über 1,5 Millionen Euro. Insgesamt wurde 2011 über die Plattform ein Umsatz von über 2,1 Millionen Euro mit E-Books erwirtschaftet.“
In den ersten beiden Januar-Wochen seien bereits 400.000 Euro mit eBooks über die Plattform umgesetzt worden.

Fazit: Der Markt für eBooks hat sich in den vergangenen 12 Monaten rasant entwickelt.

Weiterführende Informationen zu libreka!


Sonntag, 26. Februar 2012

Verkaufsplattformen für eBooks – Amazon, XinXii, neobooks und jetzt auch BookRix


Die Zahl der Neuautoren in Deutschland steigt und steigt. Viele Menschen haben interessante Geschichten zu erzählen. Wer Monate oder gar Jahre an seinem literarischen Projekt gearbeitet hat, weiß, wie groß die Erleichterung ist, wenn das Buch endlich fertig ist. Aber jetzt kommt eine neue Herausforderung auf den frischgebackenen Autor zu: Wie und wo finde ich Leser für mein Werk?

Einen klassischen Buchverlag vom eigenen Werk zu überzeugen, ist für Neuschriftsteller schier unmöglich. Deshalb boomen seit Jahren die Selfpublishing-Plattformen im Internet. Kindle Direct Publishing von Amazon, XinXii oder neobooks (Verlagsgruppe Droemer Knaur) bieten ihren Service für Autoren kostenlos an. Ohne große PC-Kenntnisse kann jeder professionelle eBooks in den Formaten ePub, Kindle und als pdf-Dateien erzeugen und in die eBook-shops einstellen. Der Autor legt den Preis fest und wird mit bis zu 70% am Verkaufserlös beteiligt. Sein Werk wird im Handumdrehen einer großen Community zugänglich gemacht.

Daneben gibt es auch immer mehr kostenpflichtige Verkaufsplattformen für eBooks. epubli (Verlagsgruppe Holzbrinck) bietet eine Kostenlos-Variante für die Veröffentlichung eines eBooks an. Voraussetzung hierfür ist allerdings zunächst die Veröffentlichung des eBooks als Printwerk - was allerdings auch etwas kostet. Für die Variante „epubli eBook Plus (ePUB)“ wird eine Servicepauschale von 19,95 € pro Jahr fällig. Sehr vielfältige Marketing- und Produktpakete mit großen Preisvarianten bietet BoD (Books on Demand GmbH, Norderstedt) an. Voraussetzung für die Veröffentlichung als eBook ist auch hier die Erstellung eines Printtitels. Grundsätzlich zu zahlen sind 1,99 € pro Monat und Titel für die Datenhaltung – bei einer Mindestlaufzeit von 5 Jahren sind das 119,40 €.

Seit Mai 2008 ist BookRix online und bietet aktuell über 100.000 eBooks an, und zwar die meisten davon kostenlos. In den letzten beiden Jahren wurden eine Millionen eBooks heruntergeladen meldete die Zeit-Online im September 2011. BookRix hatte als reine Community angefangen - ein Internetportal, auf dem jeder seine Werke veröffentlichen kann, ohne kostenpflichtige Bereiche. Seit Mitte Februar bietet BookRix nun auch den Verkauf von eBooks an. Die Bücher werden nicht nur auf der Plattform, sondern auch bei Amazon und im Apple iBookstore vermarktet. Autoren können auch weiterhin ihre Werke gratis anbieten und zahlen dafür keine Gebühren. Derzeit gibt es im eBook-Katalog 6008 Seiten mit kostenlosen und 27 Seiten mit kostenpflichtigen Büchern. Wer sein Buch verkaufen und auch auf den führenden Verkaufsplattformen für eBooks anbieten will, zahlt einmalig pro Titel 19,99 €. Angesichts der riesigen Community von BookRix ein mehr als faires und interessantes Angebot für alle Neuautoren.

Quellen und weiterführende Links:


Donnerstag, 23. Februar 2012

„Davon haben wir nichts gewusst!“ - Buchbesprechung


Longerich, Peter:
„Davon haben wir nichts gewusst!“
Siedler Verlag 2006
448 Seiten
ISBN 3-88680-843-2


Das Thema ist der Massenmord an den Juden, das Buch ist ein nüchternes, wissenschaftliches Werk. Warum stelle ich es also in meinem Literatur-Blog vor? 

Anfang Januar war am Eingang der Stadtbücherei Freiburg der „Thementisch“ anlässlich des Jahrestages der Befreiung von Ausschwitz mit Literatur zum Thema Judenverfolgung und –vernichtung bestückt. Peter Longerichs bereits 2006 erschienenes Werk versprach in der Einleitung die Auswertung bisher nicht erschlossener Quellen und die Beantwortung der Frage „welche Basis die Verfolgung der Juden innerhalb der deutschen Bevölkerung letztlich hatte“ (S.8). Wer hat was gewusst, wer konnte überhaupt etwas wissen? Hat die Großelterngeneration weggeschaut? Ich erwartete eine deutliche Antwort auf diese Fragen … und nahm das Buch mit.


Detailliert schildert Longerich die einzelnen Phasen der Judenverfolgung: der Boykott 1933, die perfide antijüdische Gesetzgebung, die Pogromnacht 1938, die Deportationen und schließlich der Massenmord. Er stellt dar, wie diese Eskalationsstufen der Judenverfolgung propagandistisch begleitet wurden. Phase für Phase wird die Aufnahme der antisemitischen Propaganda und der eskalierenden Aktionen des Regimes in der Bevölkerung analysiert. Dazu werden amtliche Stimmungsberichte, Gerichtsurteile, Tagebücher und zahlreiche weitere Quellen herangezogen. Quellenkritisch setzt Longerich sich mit den amtlichen Berichten auseinander und erklärt nachvollziehbar deren Interpretation.

Auch gibt Longerich schlüssige Antworten auf meine oben skizzierten Fragen und kommt zu folgenden Ergebnissen: Die Masse der Deutschen signalisierte keine Zustimmung zur barbarischen Politik des Regimes. Gleichwohl blieb diese Haltung angesichts der brutalen Repressionen des Regimes zumeist unterhalb der Grenze des Widerstandes oder des offenen Protestes, wurde aber mit zunehmender Radikalisierung der „Judenpolitik“ immer verbreiteter. Longerich führt hierfür den Begriff des „Unwillens“ ein, d.h. die grundsätzliche, aber nicht zu offensichtliche Weigerung der meisten Deutschen, die „Judenpolitik“ des Regimes mitzutragen.

Longerich zeigt auch deutlich, dass Hitler und die anderen führenden Nazis im Laufe des Krieges immer wieder die „Endlösung“ thematisierten und öffentlich von der „Ausrottung der Juden“ sprachen. Sie machten die „Endlösung“ zum offenen Geheimnis, und zwar mit der Absicht, die Deutschen zu Mitwissern an dem Jahrhundertverbrechen zu machen und so deren Kampfes- und Durchaltewillen („Kraft durch Furcht“) zu stärken. „Seit Mitte 1942 propagierte das Regime zunehmend – ein ungefähres Wissen um die Endlösung voraussetzend – und ganz offen, dass im Falle einer Niederlage in diesem Krieg die Juden den Deutschen das Gleiche zufügen würden, was diese ihnen angetan haben.“ (S.325) Aufgrund des „Unwillens“ der Bevölkerung wurde das Thema dann ab 1943 nicht mehr offen propagiert und die antisemitische Hetze zurückgefahren.

Longerich zeigt kenntnisreich und überzeugend, dass der durchschnittliche Zeitgenosse mehr wusste als er nach dem Krieg zugeben wollte, stellt aber zugleich fest, dass der Einzelne angesichts der Informationslage und der bezüglich der Details und des Gesamtausmaßes betriebenen Geheimhaltung kein Gesamtbild der Judenverfolgung bis hin zur Vernichtung in den Gaskammern für sich erstellen konnte … und schließlich auch nicht wollte, da er sich sonst eingestehen hätte müssen, Mitwisser eines Massenmordes zu sein. Der Verdrängungsprozess setzte also nicht erst 1945 ein, sondern schon während des Krieges.

Ein wissenschaftliches Buch, das unbegreifliche Geschehnisse nüchtern und sachlich analysiert. Ein notwendiges und leider allzu aktuelles Buch, das ich nur empfehlen kann.

Montag, 20. Februar 2012

Neu gelesen: "Drift"


Bozikovic, Michel:
Drift
Klett-Cotta Verlag 2011
ca. 280 Seiten
ISBN-epub: 978-3-608-10222-2

Der Inhalt:
Der 19-jährige Julien, Sohn erfolgreicher, in der Schweiz lebender kroatischer Einwanderer, wurde gerade von seiner Freundin verlassen. Tief empfundener Liebeskummer entfacht seine Todessehnsucht. Er stiehlt das Auto seiner Eltern und fährt an die Front in Kroatien. Julien will sterben, aber durch die Teilnahme am Jugoslawienkrieg  seinem Tod zugleich einen Sinn geben. Er wird Scharfschütze in einer Aufklärungseinheit. Dort lernt er Marina, die Liebe seines Lebens, kennen. Gleichzeitig, Kapitel für Kapitel wechselnd, wird die Geschichte des drogensüchtigen Journalisten Martin erzählt, der ebenfalls von seiner großen Liebe verlassen wurde. Martin, voller Selbstmitleid, verbringt seine Tage und Nächte mit exzessivem Alkoholkonsum und dann auch mit Kokain und Heroin. 

Das Leseerlebnis:
Zwar verbringt Julien nur wenige Tage im Kriegsgeschehen, aber dessen Brutalität wird in seiner ganzen Härte in der Handlung erfahrbar. Die Schilderung der Gräueltaten ist nichts für schwache Nerven: Grausam zugerichtete Folteropfer werden ebenso beschrieben wie die Versorgung Verwundeter. Die Frage nach den Ursachen des Krieges wird allerdings nicht gestellt. Aufgrund der Perspektive von Julien, der auf kroatischer Seite kämpft, ist das Freund-Feind-Bild jedoch klar vorgegeben. Auch bleibt die Motivation Juliens diffus: Er tötet ohne Gewissensbisse zahlreiche Gegner, und zwar von Anfang an ... Reicht dafür ein unbestimmtes Heimatgefühl und der Wunsch selbst zu sterben aus? 

Juliens Kriegsgefährten, von denen viele in diesen wenigen Tagen schwer verletzt werden oder sterben, erscheinen als glaubhafte Charaktere. Tragisch, aber auch fesselnd ist die Geschichte um die Verwundung und den späteren Tod von Marina, die er an der Front kennen und lieben lernt.

Die Julien-Episoden lesen sich deutlich interessanter als die Martin-Kapitel, obwohl sie in der sprachlich schwer zu erfassenden Perspektive des sich selbst beobachtenden Erzählers geschrieben sind – „man“ statt „ich“.

Martin ist ein Antiheld ohne Sympathie-Potenzial. Als Leser hat man durchaus Verständnis dafür, dass ihn seine Freundin vor die Tür setzt. Der arbeitslose Journalist säuft, treibt sich in Bars herum, lässt sich gehen, reflektiert sein eigenes Versagen nicht. In zugedröhntem Zustand spielt er russisches Roulette. Voller Selbstmitleid führen seine Gedankengänge zurück in die Zeiten als die Beziehung mit Helena noch in Ordnung war, wie z.B. die eindrucksvoll geschilderte Schiffsreise inklusive eines heftigen Sturmes.

Warum diese beiden Figuren und die separierten Handlungsstränge, die sich erst am Schluss verbinden? Martin und Julien laufen vor ihren als schmerzhaft empfundenen Lebenssituationen davon, bei beiden spielen Alkohol und Drogen eine große Rolle, beide leiden unter Depressionen und sind suizidgefährdet.

Es ist keinesfalls eine leichte Lektüre, keine Unterhaltung, sondern ein anstrengender Stoff um Krieg, Selbsthass, Selbstmord, Drogen, Alkohol und Frauen. Er führt den Leser an die Grenze des Erträglichen. Gerne würde man an der einen oder anderen Stelle die Lektüre beenden, aber der Schluss des Buches bringt eine erstaunliche Wendung. Trotz einiger Schwächen ist Drift eine empfehlenswerte Lektüre.



Mittwoch, 8. Februar 2012

Historischer Roman: Vom Niger zum Benue - Neuerscheinung - eBook

Vom Niger zum Benue - Neuerscheinung - eBook:

Es muss nicht immer das Mittelalter sein, wenn es um Historische Romane geht.

Deshalb spielt der Historische Roman "Vom Niger zum Benue" in den Jahren 1902 bis 1904 und nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise in die Kolonien Deutsch-Kamerun und Britisch-Nigeria. Die koloniale Vergangenheit verkommt dabei nicht zur exotischen Kulisse, sondern wird realistisch geschildert. Auf diesem Hintergrund wird eine spannende Geschichte von Spionage, europäischer Überheblichkeit und skrupelloser Habgier, die auch vor einem Mordversuch und Sklavenhandel nicht zurückschreckt, erzählt.

Im Oktober 1902 eröffnet der Hamburger Reeder und Großkaufmann Wilhelm Godefroy seinen überraschten Söhnen Franz und Paul, dass sie schon bald Afrika bereisen werden. Die beiden ahnen nicht, dass Dr. Mertens, der Leiter der Expedition und zugleich die „rechte Hand“ ihres Vaters, in dunkle Machenschaften verstrickt ist. Der offiziell wissenschaftliche Zweck des Unternehmens dient lediglich der Tarnung.

Die Reise beginnt an der Lagune von Lagos und führt über die westafrikanischen Flüsse Niger und Benue bis nach Garua. Auf dem Weg zur Küste werden die weitgehend unerforschten Fulbe-Staaten von Bubandjidda, Ngaumdere und Tibati im Norden Deutsch-Kameruns durchquert. Unter ungeheuren Strapazen kämpfen sich die Weißen und die afrikanischen Träger durch weite Flusslandschaften, unberührte Regenwälder, Trockensavannen, menschenfeindliche Hochebenen und Gebirge. Wilde Tiere, unberechenbare Naturgewalten und angriffslustige Stämme stellen sie vor große Herausforderungen. Archill und Kano, zwei afrikanische Führer, retten die Deutschen mehrfach aus lebensgefährlichen Situationen.

Den grausamen Höhepunkt der Reise erleben Franz und Paul in Ngilla. Hier führen der Gouverneur und die „Deutsche Schutztruppe“ einen Krieg gegen den Stamm der Wute. Entsetzt werden sie Zeugen eines Massakers.

Als wäre dies nicht abenteuerlich und gefährlich genug, finden sich die beiden jungen Hamburger in Britisch-Nigeria durch den gewissenlosen Expeditionsleiter in eine Spionageaffäre verstrickt. Dr. Mertens lässt sich in seiner Habgier selbst auf Geschäfte mit einheimischen Sklavenhändlern ein. Er will Waffen gegen Menschen tauschen, um den Arbeitskräftebedarf auf den Plantagen der Firma Godefroy zu sichern! Geschickt nutzt er dabei den Konflikt der islamischen Fulbe mit den Sudan- und Bantu-Stämmen. Da Franz und Paul seinen verbrecherischen Plänen im Weg stehen, trachtet er ihnen nach dem Leben ...

Kurz gesagt: Eine spannende Erzählung und eine Zeitreise in das koloniale Kamerun.

Gratis-Leseproben und Downloadmöglicheiten als ePub, pdf und Kindle finden sich hier: < www.hafai.de >

Sonntag, 5. Februar 2012

Onleihe

Onleihe funktioniert ganz einfach. Man braucht:


- einen Bibliotheksausweis


- einen PC, einen Tablet-PC, ein iPad, ein iPhone oder ein Smartphone


- die Onleihe-App für Android oder iPhone / iPad


Über die „Onleihe“ seiner Bibliothek kann man dann Hörbücher, E-Books, E-Paper, E-Musik und E-Videos online herunterladen und innerhalb eines bestimmten Zeitraums nutzen. Ohne Rückgabe, ohne Mahngebühren - geht alles automatisch.


Ein Beispiel: Ich starte die Onleihe-App, suche mir das passende eBook und lade es dann auf mein Android-Tablet. 12 Tage kann ich das Buch dann lesen. Ist es ausgeliehen, dann lasse ich mich vormerken und bekomme eine E-Mail, wenn das eBook wieder zum Download zur Verfügung steht. Einfach dann die Bluefire- oder Aldiko-App starten und das eBook (auch offline) lesen.


Mir ist bisher ein einziger Nachteil aufgefallen: Es gibt leider nicht alle gedruckten Bücher auch als eBooks.


Hier gibt´s weitere Infos:


www.onleihe.net