Das moderne Leben besteht aus Veränderungen. In seinem neuen Werk „Das Leben ist gut“ zeichnet Alex Capus einen sehr menschlichen Gegenentwurf: Der Mensch braucht Beständigkeit zum Glück, nicht mehr und nicht weniger.
Tresenphilosophie?
Die „Sevilla Bar“ erfüllt alle Klischees eine Kneipe in der eidgenössischen Provinz: Stierkopf über dem Tresen, trink- und diskussionsfreudige Tresenhocker und rustikale Einrichtung.
Der Ich-Erzähler in Capus´ neuem Roman ist Schriftsteller und betreibt diese Bar. Er macht sich hinter dem Tresen Gedanken über das Leben. Ein solider Held, der allen Veränderungen abgeneigt ist. Sinnbild für diese Lebenshaltung ist seine Bar, die wie ein Relikt aus einer vergangenen Epoche zwischen modernen Bürotürmen steht. Der Ich-Erzähler verabscheut alles Moderne, wie z.B. Handys. Beim Anblick einer Telefonzelle gerät er ins Schwärmen.
Wichtig für die Erzählhandlung sind die Gäste der „Sevilla Bar“. Jeder hat seine eigene Geschichte, seine ganz besondere Lebensphilosophie. Der Autor zeichnet diese Figuren lebendig und knapp nach.
Kurzbiographien oder Liebesgeschichte?
Neben den Tresengeschichten bestimmt die Liebesbeziehung des Ich-Erzählers den zweiten Erzählstrang. Als Tina, die Frau mit der der Ich-Erzähler seit über 20 Jahren zusammen ist und mit der er drei Kinder hat, eine Gastprofessur in Paris erhält, ändert sich die wichtigste Konstante in seinem Leben. Oft sitzt er alleine zuhause und überlegt, was seine Frau wohl gerade in Paris macht und ob die Beziehung die Trennung überleben wird.
Fazit
Ein amüsantes Buch, das kleine Geschichten aus dem Leben erzählt. Lesenwert!
Alex Capus
Das Leben ist gut
Carl Hanser Verlag 2016
240 Seiten
ISBN 3446252673
Das Leben ist gut
Carl Hanser Verlag 2016
240 Seiten
ISBN 3446252673
20 EURO
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