Sonntag, 20. Juli 2014

Die Mäuse des Dr. Ley und das Stauffenberg-Attentat

Am 20. Juli 1944, also heute vor 70 Jahren, fand das Stauffenberg-Attentat  statt. Der Krieg war, wie jeder Militär nach Stalingrad wusste, nicht mehr zu gewinnen. Mit der Beseitigung Hitlers sollten die Voraussetzungen für eine Kriegsbeendigung, zumindest im Westen, ohne Kapitulation geschaffen werden.

In Erich Loests "Die Mäuse des Dr.Ley" aus dem Jahr 1984 geht es um die Memoiren eines Doppelgängers von Dr.Robert Ley, dem Führer der Deutschen Arbeitsfront, der aufgrund seiner Vorliebe für alkoholische Getränke auch gerne als "Reichstrunkenbold" bezeichnet wurde. In der gelungenen und unterhaltsamen Satire tauchen auch immer wieder hohe Offiziere der Wehrmacht auf, die ein Attentat auf Hitler verüben wollen, aber keine Zeit haben, da sie zunächst Frankreich und später Russland besiegen müssen. Erst als keine Siege mehr in Aussicht stehen, nimmt der militärische Widerstand konkrete Formen an.

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Diese Deutung der Geschichte mag zu einfach erscheinen. Der Autor Erich Löst hat mit "Die Mäuse des Dr.Ley" jedoch bewusst eine Satire verfasst, und die pointierte Darstellung ist eines der legitimen Stilmittel der Satire.

Erich Loest wurde 1926 in Mittweida (Sachsen) geboren. Nach Krieg und Gefangenschaft arbeitete er seit 1950 als Schriftsteller und wurde 1957 aus politischen Gründen vom SED-Regime zu einer siebenjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Er starb am 12. September 2013 im Alter von 87 Jahren.

Erich Loest
Die Mäuse des Dr.Ley
255 Seiten
Linden-Verlag / Plöttner Verlag 2000
ISBN-10: 3861520028
ISBN-13: 978-3861520023
Werkausgabe Bd. 6: 28,80 EURO

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