Samstag, 22. März 2014

Über 500 mühsam zu lesende Seiten: Das größere Wunder von Thomas Glavinic

Eine trinkende Mutter mit zahlreichen Männerbekanntschaften und ein debiler Bruder, das ist die Kindheit von Jonas. Mit zehn Jahren flüchtet Jonas zusammen mit seinem Bruder zu Werner, seinem besten Freund. Werners Großvater Pico kümmert sich um die Jungen. Pico ist unermesslich reich und neigt dazu, Probleme mit Gewalt zu lösen. Was er beruflich genau macht, bleibt eher vage.

Die Jugend von werner und Jonas, geprägt von grenzwertigen Streichen und philosophischen Diskursen, stellt die erste Handlungsebene dar. Der zweite Handlungsstrang führt den Leser auf den Mount Everest. Hier wartet Jonas auf eine Wetterbesserung, die den Aufstieg möglich macht. Inzwischen hat Jonas Picos Vermögen geerbt und die gesamte Welt bereist.
Zu amazon?  Einfach auf das Bild klicken ...


Der Roman möchte ein Bildungsroman sein. Denn die Hauptfigur ist auf der Suche nach Antworten, nach Sinn und nach der großen Liebe, die diesen Sinn geben soll.

Die beiden Parallelgeschichten sind schon sehr konstruiert und unterbrechen den Lesefluss immer wieder, zumal die Mount Everest – Episode bald langweilt. Auch die Lebensweisheiten, die dem Leser im „Bildungsromanteil“ präsentiert werden, tragen nicht gerade zur Spannung bei. Über 500 mühsam zu lesende Seiten. Schade, ich habe schon wesentlich Besseres von Thomas Glavinic gelesen.

Thomas Glavinic
Das größere Wunder
528 Seiten
ISBN 978-3-446-24332-3
Hanser Verlag, München 2013
EUR 22,90

Auf Bücher und eBooks wurde auch Wie man leben soll von Thomas Glavinic besprochen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen