Die Geschichte des „Großen Gatsby“ wird aus der Perspektive von Nick Carraway erzählt. Nach dem Ersten Weltkrieg wird er Börsenmakler und zieht 1922 in ein kleines Haus in West Egg auf Long Island. Ganz in der Nähe leben seine Cousine Daisy Buchanan und deren Mann Tom.
In Nicks Nachbarschaft gibt es die riesige Villa von Gatsby, in der ständig üppige Partys gefeiert werden. Um den Reichtum Gatsbys ranken sich zahlreiche Gerüchte: Er soll das Vermögen als Alkoholschmuggler, Cousin von Wilhelm II., deutscher Spion oder gar Mörder erworben haben.
Eines Tages wird Nick zu einer der Party eingeladen und Gatsby erzählt ihm, dass er in Oxford studierte, dann als Dandy in allen europäischen Metropolen lebte, schließlich als ein mit zahlreichen Orden ausgezeichneter Offizier im Ersten Weltkrieg diente und nach dem Tod seiner gesamten Verwandtschaft ein immenses Vermögen erbte. Aber auch das ist lediglich eine Legende. In Wirklichkeit hatte Gatsby, eigentlich Gatz und aus ärmlichen Verhältnissen stammend, einst einem Multimillionär aus einer Gefahrensituation geholfen und wurde von diesem aus Dankbarkeit als Privatsekretär eingestellt. Gatsby wurde zwar zum Alleinerbe eingesetzt. Anwälte verhinderten allerdings, dass er auch nur einen Dollar erhielt. Der Leser erfährt andeutungsweise, gegen Ende des Buches, dass Gatsby durch Wettbetrug und Alkoholherstellung (es war die Ära der Prohibition) zu seinem Reichtum gekommen ist.
Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass Gatsby planvoll die Gesellschaft von Nick gesucht hatte. Denn 1917 hatte er sich, damals noch mittellos, in die sechzehnjährige Daisy Fay, später Daisy Buchanan, verliebt. Als Gatsby aus Frankreich zurückkehrte, hatte Daisy jedoch bereits den reichen Buchanan geheiratet.
Nick arrangiert ein Treffen von Gatsby und Daisy. Diese ist zwar von seinem Wohlstand beeindruckt, aber nicht bereit, ihren Mann zu verlassen. Als Tom endlich gewahr wird, dass Daisy und Gatsby ein Verhältnis haben, kommt es zum Eklat. Buchanan stellt Gatsby zur Rede und Gatsby behauptet, Daisy habe immer nur ihn geliebt. In der Folge verursacht Daisy einen tödlichen Autounfall und begeht Fahrerflucht. Bei der Toten handelt es sich ausgerechnet um Myrtle Wilson, die Geliebte von Daisys Mann. Buchanan weiß zwar, dass seine Frau am Steuer saß, lässt aber Myrtles Mann glauben, dass es Gatsby gewesen sei. Wilson erschießt Gatsby und dann sich selbst.
Zur Bestattung Gatsbys kommen nur wenige Menschen, hauptsächlich Angehörige des Personals. Keiner von den Partygästen. Daisy und Tom verreisen.
F. Scott Fitzgeralds Roman "Der große Gatsby", 1925 veröffentlicht, ist ein Klassiker der Moderne. „Der große Gatsby“ wird in der Kritik oft als Spiegelbild seiner Zeit gefeiert. Fitzgerald verkehrte genau in den gesellschaftlichen Kreisen, die er schildert. Die beschrieben Dekadenz und Genusssucht sind also authentisch.
Aber die Mehrheit der Bevölkerung hatte ganz andere Probleme nach dem Ersten Weltkrieg: Sie litt an den Folgen des Krieges und musste sich täglich um die grundlegenden Bedürfnisse, wie Essen und Wohnen, kümmern. Der Autor beschreibt lediglich den „glücklichen“ Teil der Gesellschaft. Die Reichen, die die „roaring twenties" feiern, während die Masse um ihre Existenz ringt. Partys, Luxus, Dekadenz, das sind die Kennzeichen der High-Society in Fitzgeralds Roman. Der Leser lernt einen Mann kennen, der gelangweilt und einsam seine verpasste Liebe zurückerobern will, indem er sie mit seinem Reichtum zu beeindrucken versucht.
Fazit: Muss man nicht gelesen haben. Ich empfehle eher die Romane von Upton Sinclair oder John Steinbeck, wenn man sich für das Amerika der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts und großartige Erzählungen interessiert.
F. Scott Fitzgerald: Der große Gatsby
Kindle Edition
Dateigröße: 310 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 159 Seiten
Nikol Verlag 2011
ASIN: B006ZIY8D6
EURO 3,99
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