Als Hans Esser enthüllte er die Methoden der Bildzeitung. Als türkischer Gastarbeiter Ali offenbarte er die unmenschlichsten Arbeitsbedingungen bei namhaften Unternehmen: harte Arbeit, fehlende Sicherheitsvorkehrungen, Hungerlöhne, Schikanen. Er demaskierte die unlauteren Methoden eines Callcenters. Für den Film Schwarz auf Weiß reiste er als Schwarzer durch Deutschland. Für seine RTL-Undercover-Recherche in der Paketzustellerbranche wurde er jüngst für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.
Seit den 60er Jahren schlüpft er gekonnt in verschiedene Rollen und nimmt große Strapazen (bis hin zu Gesundheitsrisiken) auf sich, um Ungerechtigkeiten und verbrecherische Machenschaften zu entlarven. Nicht nur der Kampf für die soziale Gerechtigkeit in unserem Land treibt ihn an. 1974 demonstrierte er in Athen für die Freilassung von Oppositionellen, wurde dafür von der Militärdiktatur inhaftiert und gefoltert.
In jüngster Zeit sieht er sich heftigen Vorwürfen ausgesetzt. Von Sozialbetrug, Steuerhinterziehung und missbräuchlicher Anwendung eidesstattlicher Erklärungen ist die Rede. Am 13.8.12 berichtete die FAZ unter dem Titel Wallraff am Pranger über diese Anschuldigungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt immer noch, Aussage steht gegen Aussage. (FAZ 1.10.12) Das Gericht wird klären, ob das alles so stimmt oder nicht.
Unbestritten bleiben die großen Verdienste von Günter Wallraff um die Gerechtigkeit in unserem und anderen Ländern. Danke, Günter Wallraff!
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