Samstag, 18. August 2012

Rezension / Buchbesprechung: Die Chemie des Todes von Simon Beckett

Zwei Frauen werden im englischen Provinzdorf Manham grausam ermordet. Ausgerechnet in dieses kleine, beschauliche Dorf hat sich der forensische Anthropologe David Hunter nach dem Unfalltod seiner Frau und seiner Tochter zurückgezogen, um zu vergessen und neu anzufangen. Er arbeitet in Manham als Assistent des Landarztes Henry Maitland. Auch Maitland hat seine Frau bei einem Autounfall verloren und sitzt seit dem Unfall im Rollstuhl. Niemand im Dorf weiß von Hunters früherer Karriere.



Als die stark verweste Leiche einer Frau gefunden wird, unterstützt Hunter die örtliche Polizei und identifiziert diese als Sally Palmer. Der Mörder hat der Toten Schwanenflügel in den Rücken gesteckt. Die aus London stammende Autorin hatte erst kürzlich in einem Interview geäußert, dass sie sich im idyllischen Manham so frei fühlte als besäße sie Flügel.

Einige Tage verschwindet Lyn Metcalf beim Joggen im Wald spurlos. Das gesamte Dorf hilft bei der Suche, doch drei Tage später wird ihre Leiche gefunden. Der Mörder hat den Bauch der Schwangeren mit toten Kaninchen ausgestopft.

Hunter freundet sich derweil mit Jenny Hammond an, die ebenfalls aus London zugezogen ist. Auch sie wird entführt. Es kommt zu einer Festnahme: Die Polizei verdächtigt ausgerechnet Ben Anders, Hunters besten Freund, muss ihn aber nach einigen Tagen wieder frei lassen. Dann gerät Carl Brenner in Verdacht, der als Wilderer bereits mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist. Die Ausstaffierung der Leichen mit toten Tieren und seine genaue Kenntnis der Wälder und Moore um Manham haben ihn verdächtig gemacht.

Hunter will sich ablenken und geht seiner Tätigkeit als Dorfarzt nach. Im Haus des Gärtners Tom Mason entdeckt er die Leiche von dessen Großvater George, der offenbar bereits vor einiger Zeit gestorben ist. Als Hunter durch Zufall auf einen versteckten Luftschutzbunker stößt, beginnt er, die Zusammenhänge zu ahnen. Es gelingt ihm seine Freundin zu befreien und den Gärtner zu überwältigen.
Quelle YouTube: Buchtrailer zu Simon Becketts 
Thriller "Die Chemie des Todes"

Hier hätte die Geschichte enden können und es wäre bereits ein gelungener Krimi gewesen, aber nicht so bei Simon Beckett: Der Arzt Henry Maitland, für den Hunter arbeitet, erweist sich als schwergestörter Geisteskranker mit sadistischen Neigungen. Es kommt zum spannenden Show-down.

Seit 1992 arbeite Simon Beckett als freier Journalist. Um seine Reportagen realitätsnah zu gestalten, besuchte er unter anderem die "Body Farm" in Tennessee, wo die Verwesung von Leichen in der freien Natur wissenschaftlich erforscht wird. Dieses Wissen floss in „Die Chemie des Todes“ ein. Anhand der Fliegen, Maden und Käfer sowie unter Einbeziehung der Temperatur etc. berechnet Hunter auch bei fortgeschrittener Verwesung den Todeszeitpunkt. Das wird auch im Krimi ausführlich geschildert. Der Leser sollte also einen robusten Magen haben.

Simon Beckett hält von der ersten bis zur letzten Seite den Spannungsbogen aufrecht. Als Leser will man unbedingt wissen, wer der Mörder ist und warum er die Opfer derart verunstaltet. Auch die Atmosphäre der Angst, die in Manham allmählich um sich greift, wird anschaulich geschildert.

Fazit: Gute Krimiunterhaltung!

Beckett , Simon
Die Chemie des Todes
432 Seiten
Taschenbuch rororo 2007
ISBN-10: 3499241978
9,99 EURO (gebraucht ab 0,92 EURO bei amazon: )

Infos zu Simon Beckett: Beckett-Homepage
Buchbesprechung / Rezension: Tiere von Simon Beckett

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