Montag, 2. Juli 2012

GASTBEITRAG von Martin Schmid: Rezension / Buchbesprechung Der Wanderer von Bernhard Cornwell

Thomas von Hookton hat die Schlachten in Frankreich überlebt. Nun wird er, mitten im Hundertjährigen Krieg, vom englischen König Edward II. auf die Suche nach dem Heiligen Gral geschickt, in dessen Besitz zuletzt angeblich sein Vater war. Das Buch beginnt in Nordengland mit der Schlacht bei Neville`s Cross bei Durham. Die Schlacht, bei der eine große schottische Armee auf eine kleine englische Truppe, die eilends vom Erzbischof von York und den Fürsten des Nordens zusammengestellt wurde, traf, endete mit einer katastrophalen Niederlage der Schotten. Thomas kämpfte auf Seiten der englischen Truppe als Bogenschütze. Der schottische König David II wurde, wie in „Der Wanderer“ beschrieben, gefangen genommen.


Danach kehrt Thomas über Hookton in die Normandie nach Frankreich zurück. Thomas ist allerdings nicht nur der mächtigsten Reliquie der Menschheit auf der Spur, sondern auch seiner Familiengeschichte. Zwischen den Ruinen seines Heimatortes entdeckt Thomas ein Buch seines Vaters. Könnte das der Schlüssel zum Gral sein? Die Suche führt ihn zurück nach Frankreich, wo er nach gefährlichen Abenteuern schließlich seinem Erzfeind, Cousin Guy Vexille, dem Schwarzen Ritter, gegenüber tritt.

Unterwegs trifft Thomas auf neue Freunde, wie z. B. den Ihn begleitenden Schotten Robbie Douglas, den von seinem Lehnsherrn vertriebenen französischen Adligen d’ Evecque, und auch auf neue Feinde, wie den verarmten und skrupellosen englischen Adligen Sir Geoffrey Carr mit dem Spitznamen Vogelscheuche und den französischen Dominikanerpater de Taillebourg. Grausam und brutal schrecken die dunklen Gestalten vor nichts zurück, um durch Thomas an den Gral zu gelangen.

Das Buch ist randvoll mit tollen Figuren, aufregenden Szenen und unerwarteten Wendungen um Krieg, Folter, Liebe, Lust und Verlust. Es endet nach der Schlacht um La Roche-Derrien in der Bretagne. Hier trifft die Übermacht von Charles de Blois, Neffe des französischen Königs und Anwärter auf die Herzogskrone der Bretagne, auf eine kleinere englische Armee. Thomas trifft hier erneut auf seinen Erzfeind, den schwarzen Ritter.

Der historische Roman zählt meiner Meinung nach zu den Top-10-Prozent der historischen Romane, die ich bisher gelesen habe.

Bernhard Cornwell hat bisher u. a. Werke wie die Uhtred-Serie und die Artus-Chroniken verfasst. Seine Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt – Gesamtauflage mehr als 20 Millionen.

Cornwell,  Bernhard
Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Wanderer
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Mai 2012
544 Seiten
ISBN 978-3-499-25834-3
EUR 9,99 Taschenbuch

Die Originalausgabe erschien 2002 unter dem Titel „Vagabond“ bei HarperCollins, London.

Martin Schmid,  Freiburg 1.Juli 2012

1 Kommentar:

  1. Hallo, vielen Dank für den tollen Beitrag. Er hat mir gut gefallen und ich kann mich nur anschließen.
    Vielen Dank - bin ein großer Bernhard Cornwell Fan!
    Gruß marc

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