"Ein weites Feld" war das letzte Buch, das ich von Günter Grass gelesen habe, d.h. rund zu einem Drittel. Es langweilte mich, es war nicht mehr der wortgewaltige Autor mit den interessanten Geschichten. Aber auch das ist Ansichtssache.
Ansichtssache - wie das in der SZ veröffentlichte Gedicht, das ihm jetzt den Antisemitismus-Vorwurf einbrachte. Hat er auch vorausgesehen. So schreibt er in seinem Gedicht: "Das Verdikt Antisemitismus ist geläufig". Am besten, selbst nachlesen und sich ein eigenes Bild machen. Die Kernaussage oder besser die Aussage, die jetzt Ärger macht: "Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden?"
Iranisches Atomprogramm, möglicher Präventivschlag, deutsche U-Boote für Israel? Topaktuelle politische Fragen, zu der jeder seine eigene Meinung haben darf. Warum jetzt aber in der Süddeutschen als Gedicht veröffentlicht? Hätte es da ein Leserbrief nicht auch getan? Oder Kalkül: Die einen schielen auf die Auflagenerhöhung, der andere, um den es still geworden ist, braucht Öffentlichkeit?
Nein, wer wird denn so etwas vermuten ... oder honi soit qui mal y pense.
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