Montag, 2. April 2012

GASTBEITRAG: Carsten Behrendt stellt das Buch „Erebos“ von Ursula Poznanski vor

Erebos hat ein Ziel: Es will töten.

So steht es auf dem Klappentext zum Buch. Und das Computerspiel Erebos, das die Schüler einer Londoner Schule in seinen Bann zieht, scheint ein Eigenleben zu entwickeln und einen großen Plan zu verfolgen. Jeder will es spielen, jeder hofft, eine Kopie zu bekommen, aber niemand darf über das Spiel reden. Wer sich nicht an die Regeln hält, ist draußen und kommt nicht mehr rein. Die Grenzen zwischen dem virtuellen Spiel und der Wirklichkeit verschwimmen, und Erebos scheint seinem Ziel immer näher zu kommen. Aber entwickelt das Spiel ein Eigenleben oder steckt irgendjemand dahinter? 


 



Das Jugendbuch ist eines der spannendsten Bücher, das ich in den letzten 12 Monaten gelesen habe, und zeigt auch wieder, dass das Genre Jugendbücher gerade mit die interessantesten Geschichten zu bieten hat. So hat „Erebos“ im Oktober beim Deutschen Jugendliteraturpreis den Preis der Jugendjury gewonnen. Der Kritikerpreis ging an „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf, ein Buch, zu dem man nicht mehr viel sagen muss. Warum „Tschick“ als Jugendbuch gehandelt wird, ist mir aber nicht ganz klar. Diese zwei Beispiele zeigen aber, dass es sich immer wieder lohnt in der Buchhandlung in der Abteilung „Jugendbuch“ zu stöbern, denn dort findet man auch „Die Bücherdiebin“ von Markus Zusak oder auch „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne (noch nicht gelesen, ist aber ganz oben auf der Liste)

Zurück zu „Erebos“, wie ein Computerspiel die Schüler so in den Bann ziehen kann, Freundschaften zerstört und eine Schule ins Chaos stürzt, wird von Ursula Poznanski spannend beschrieben. Man fiebert mit und will wissen, was es mit dem Spiel auf sich hat. Wer verbirgt sich hinter den einzelnen Figuren, die im Spiel auftauchen, und wie kann man sich aus den Fängen dieses Spiels wieder befreien. Themen wie Zugehörigkeitsgefühl und Abhängigkeiten spielen in der Geschichte eine große Rolle. Denn das Spiel ist wie eine Droge und verspricht den Teilnehmern viel. Dieses Buch lässt einen, wie das Spiel „Erebos“, nicht mehr los. Und ich empfehle das Buch, da es sich um ein Jugendbuch handelt, auch für lesefaule Jugendliche. Ein ideales Geschenk um den Spaß am Lesen zu wecken.

Die Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012 sind auch schon da, da werde ich mich mal durch die Liste arbeiten.

PS Es ist auch keine Schande, als Erwachsener „Rico, Oscar und die Tieferschatten“ zu lesen. Witziger ist eigentlich nur "Hummeldumm". Mehr intelligenten Wortwitz findet man aber in diesem Kinderbuch.


Carsten Behrendt, Mülheim an der Ruhr, 2.4.2012

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