Donnerstag, 12. April 2012

Die FTD ist jetzt endgültig ein Literaturmagazin! Danke, Günter Grass!

Ja, Sie haben richtig gelesen: die Financial Times Deutschland ist jetzt endgültig ein Literaturmagazin. War  sie nicht immer schon auf dem Weg dorthin? Seit vielen Jahren erfreuen (oder ängstigen?) unzählige Akte der griechischen Tragödie um den EURO den Leser. In epischer Breite schildern uns die Autoren Tag für Tag die lustigen Kapriolen des DAX. Nun wendet sich die FTD der letzten, noch nicht vereinnahmten  literarischen Hauptgattung zu: der Lyrik.

Viele greifen zu immer größeren Keulen und Geschützen, um das wankende literarische  Denkmal zu schleifen. Einige wenige ernsthafte Verteidiger mühen sich redlich zu seinem Schutz ab. Eine Aufgabe, die ihnen der aus der finsteren rechten Ecke gespendete Applaus nicht gerade erleichtert. Und dann ist da noch der unsympathische Typ mit seinem fiesen Anzug, der sein Glück gar nicht fassen kann und mit glänzenden Augen - aber halt immer noch deutlich schlechter gekleidet als seine Auftraggeber in ihren wallenden Gewändern - durch seine Atomanlagen schreitet. Es sei ihm gegönnt, denn seit den Enthüllungen von Wikileaks wissen wir ja, dass er auch manchmal ein paar auf die Ohren bekommt ... 

Und genau in dieser verfahrenen Situation geben die Journalisten der FTD die redlich verdiente alttestamentarische Antwort: Auge um Auge, Gedicht um Gedicht!

Hier geht es zu dem m.E. äußerst gelungenen Leitgedicht "Was gesagt werden muss": Financial Times Deutschland

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